Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Regenmesser
Der Regenmesser ist, was seine Einrichtung betrifft, bald einfacher, bald zusammengesetzter. Mehrentheils besteht derselbe aus einem metallenen, gläsernen, irdenen, oben offenen und geräumigen Gefäße, welches an dem untern und engern Theile in eine verschlossene Glasröhre leitet. Dieses Gefäß setzt man unbedeckt in die freie Luft hin, damit, wenn der erwartete Regen erfolgt, ein Theil des herabströmenden Wassers in die obere weite Mündung eingehen und in die an dem untern und engern Theile befindliche Glasröhre gelangen könne. Ist der Regen vorüber, so untersucht man den Stand des in der Röhre befindlichen Wassers, aus dem man nun leicht die Höhe finden kann, die das Wasser angenommen haben würde, wenn es sich an der obern Mündung, deren Umfang man genau kennen muß, angesammelt hätte. Stände nun das Wasser in der Röhre so hoch, daß es bei einer Ansammlung an der erwähnten Mündung eine Höhe von zwei Linien bilden müßte, so würde es auch zwei Linien geregnet haben, d. h. es würde überhaupt so viel Wasser gefallen sein, daß dieses, dafern es sich gleichförmig verbreitet, und nichts durch Einziehung und Verdünstung verloren hätte, die Erdfläche auf zwei Linien hoch bedecken könnte.————————
Regenmesser. Um die Menge des Wassers zu bestimmen, das bei einem Regen aus der Atmosphäre niederfällt, wendet man den Rgenmesser oder das Ombrometer an; es ist demnach der Regenmesser ein Werkzeug zur Abmessung des bei einem Regen sich ergießenden Wassers. Die Menge dieses Wassers bestimmt man durch die Angabe der Höhe, welche jenes unter gewissen Voraussetzungen auf der Erdfläche angenommen haben würde; denn die Menge des gefallenen Regens muß jederzeit um so mehr betragen, je höher das auf einer beregneten Ebene angesammelte Flüssige steht. Man kann indessen aus dem Stande des irgendwo auf einer Fläche befindlichen Regenwassers keinen ganz sichern Schluß ziehen, weil dieses erstlich nicht gleichförmig auf der Erde sich verbreitet, und weil es auch zweitens durch Einziehung in diese, so wie durch Verdünstung in jedem Momente verliert. Will man also genau die Menge des gefallenen Regens wissen, so muß man sich des Regenmessers bedienen, der immer so eingerichtet wird, daß das aufgefangene Regenwasser weder durch Einziehung, noch auch durch Verdünstung vermindert werden kann.
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