Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Rechenmaschine, Die
Die Rechenmaschine, eine Erfindung neuerer Zeiten, besteht in einem Instrumente, weiches theils die zum Rechnen unentbehrliche Aufmerksamkeit, die zuweilen auch bei dem Geübtesten ermüdet, zu erhalten, theils aber auch den Rechnenden gegen Fehler zu sichern bestimmt ist. Die Erfindung dieses Instruments sowohl als die Vervollkommnung desselben hat viele Mathematiker, unter andern auch einen Leibnitz beschäftigt. Unter den ältern und neuern Rechenmaschinen zeichnet sich die Grüsonsche in Absicht ihrer Einfachheit und Leichtigkeit im Gebrauche aus. Sie ist eine Scheibe von 9½ Zoll im Durchmesser, um deren Mittelpunkt sich ein Weiser dreht. In einiger Entfernung von dem Mittelpunkte lausen concentrische Kreisbogen, die, durch Halbmesser geschnitten, in 9 größere Stücke von Kreisringen getheilt sind. In den von Kreisbogen und Durchmessern gebildeten Fächern stehen nach einem System geordnete Zahlen. Auf dem Weiser sind 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 0. verzeichnet. Von den erwähnten 9 größern Stücken der Kreisringe ist für die Addition und Subtraction eins, für die Multiplication und Division sind die übrigen bestimmt. An einem jeden der für die Multiplication und Division bestimmten Stücke, die wir nun Tafeln nennen wollen, befindet sich oben rechts an der Spitze des Winkels ihre Nummer. Ungeachtet der Gebrauch————
dieses Instruments sich ziemlich aus der gegebenen Beschreibung errathen läßt, so wollen wir ihn doch durch ein Beispiel aus der Division erläutern. Der Divisor sei 7, und der Dividendus 31976. Der Divisor zeigt an, daß man den Weiser auf diejenige Tafel, die mit 7 numerirt ist, drehen soll. In dieser Tafel bringe man den Weiser über 31, als den ersten partiellen Dividend. Ueber dieser 31 wird man auf dem Weiser den Quotienten 4, und am äußersten Rande dieser Tafel rechts in der nebmlichen Richtung des Weisers den Rest 3 finden. Dieser Rest, der folgenden Zahl des Hauptdividends 9 vorgesetzt, giebt zum neuen partiellen Dividend 39. Rückt man den Weiser auf 39, so findet sich auf demselben 5 als Quotient, und am äußersten Rande 4 als Rest. Diese 4 vor die Zahl 7 im Hauptdividend gestellt, macht 47 zum dritten partiellen Dividend. Nähert man den Weiser der 47, so zeigt sich gerade über ihr auf dem Weiser 6 als Quotient, und 5 als Rest am äußersten Rande. Diese 5 giebt endlich, mit der letzten Zahl des Dividends verbunden, 56; wird auf sie der Weiser geführt, so zeigt er den Quotienten 8 und keinen Rest. Der ganze Quotient ist demnach 4568. Durch zwei neuerdings hinzugekommene Rechenstäbe und eine zweite Scheibe kann diese Rechenmaschine auch auf zusammengesetzte und sogar benannte Zahlen ausgedehnt werden. Da aber selbst die umständlichste Erklärung dieses
————
Instruments in Absicht ihres Gebrauchs ohne sinnliche Anschauung einer Zeichnung dem Unkundigen dunkel bleiben wird, so verweisen wir auf eine kleine Schrift unter dem Titel: Beschreibung und Gebrauch einer neuerfundenen Rechenmaschine von Grüson. Halle, 1795. mit einem Kupfer.
Die Rechenmaschine, eine Erfindung neuerer Zeiten, besteht in einem Instrumente, weiches theils die zum Rechnen unentbehrliche Aufmerksamkeit, die zuweilen auch bei dem Geübtesten ermüdet, zu erhalten, theils aber auch den Rechnenden gegen Fehler zu sichern bestimmt ist. Die Erfindung dieses Instruments sowohl als die Vervollkommnung desselben hat viele Mathematiker, unter andern auch einen Leibnitz beschäftigt. Unter den ältern und neuern Rechenmaschinen zeichnet sich die Grüsonsche in Absicht ihrer Einfachheit und Leichtigkeit im Gebrauche aus. Sie ist eine Scheibe von 9½ Zoll im Durchmesser, um deren Mittelpunkt sich ein Weiser dreht. In einiger Entfernung von dem Mittelpunkte lausen concentrische Kreisbogen, die, durch Halbmesser geschnitten, in 9 größere Stücke von Kreisringen getheilt sind. In den von Kreisbogen und Durchmessern gebildeten Fächern stehen nach einem System geordnete Zahlen. Auf dem Weiser sind 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 0. verzeichnet. Von den erwähnten 9 größern Stücken der Kreisringe ist für die Addition und Subtraction eins, für die Multiplication und Division sind die übrigen bestimmt. An einem jeden der für die Multiplication und Division bestimmten Stücke, die wir nun Tafeln nennen wollen, befindet sich oben rechts an der Spitze des Winkels ihre Nummer. Ungeachtet der Gebrauch————
dieses Instruments sich ziemlich aus der gegebenen Beschreibung errathen läßt, so wollen wir ihn doch durch ein Beispiel aus der Division erläutern. Der Divisor sei 7, und der Dividendus 31976. Der Divisor zeigt an, daß man den Weiser auf diejenige Tafel, die mit 7 numerirt ist, drehen soll. In dieser Tafel bringe man den Weiser über 31, als den ersten partiellen Dividend. Ueber dieser 31 wird man auf dem Weiser den Quotienten 4, und am äußersten Rande dieser Tafel rechts in der nebmlichen Richtung des Weisers den Rest 3 finden. Dieser Rest, der folgenden Zahl des Hauptdividends 9 vorgesetzt, giebt zum neuen partiellen Dividend 39. Rückt man den Weiser auf 39, so findet sich auf demselben 5 als Quotient, und am äußersten Rande 4 als Rest. Diese 4 vor die Zahl 7 im Hauptdividend gestellt, macht 47 zum dritten partiellen Dividend. Nähert man den Weiser der 47, so zeigt sich gerade über ihr auf dem Weiser 6 als Quotient, und 5 als Rest am äußersten Rande. Diese 5 giebt endlich, mit der letzten Zahl des Dividends verbunden, 56; wird auf sie der Weiser geführt, so zeigt er den Quotienten 8 und keinen Rest. Der ganze Quotient ist demnach 4568. Durch zwei neuerdings hinzugekommene Rechenstäbe und eine zweite Scheibe kann diese Rechenmaschine auch auf zusammengesetzte und sogar benannte Zahlen ausgedehnt werden. Da aber selbst die umständlichste Erklärung dieses
————
Instruments in Absicht ihres Gebrauchs ohne sinnliche Anschauung einer Zeichnung dem Unkundigen dunkel bleiben wird, so verweisen wir auf eine kleine Schrift unter dem Titel: Beschreibung und Gebrauch einer neuerfundenen Rechenmaschine von Grüson. Halle, 1795. mit einem Kupfer.