Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Petersgroschen oder Peterspfennig, Der
Der Petersgroschen oder Peterspfennig war eine sehr einträgliche Abgabe, die der Papst das ganze Mittelalter hindurch aus England zog. Ina, König des Angelsächsischen Reichs Wessex, stiftete diese Abgabe i. J. 725, als er nach Rom wallfahrtete, in der guten Absicht, ein Collegium studirender Engländer zu Rom und dann die Kirchen und Grabmähler Petri und Pauli davon zu unterhalten. Die Steuer betrug einen Penny oder Englischen Pfennig (gegen 8 Deutsche Pfennige) auf jedes Haus, das wenigstens dreißig Mahl mehr jährliche Einkünfte gab, und war anfangs freiwillig, ward aber bald nothwendig. Ihren Namen erhielt sie daher, weil sie jährlich an den zur Verehrung des Apostels Petrus bestimmten Tagen eingesammelt wurde. Die Versuche des muthvollen Königs Eduard III. (gest. 1377), den schimpflichen Tribut abzuschaffen, waren vergeblich; und erst Heinrich VIII. (gest. 1547) setzte dessen gänzliche Abschaffung durch, welche nachher von der Königin Elisabeth (nach fruchtlosen Bemühungen ihrer Vorgängerin Maria, denselben wieder herzustellen) bestätigt wurde. Auch andere Reiche Europaʼs, z. B. Spanien, Frankreich, Schlesien u. s. w. gaben dem Römischen Stuhle ähnliche Tribute, die zum Theil denselben Namen führten.
Der Petersgroschen oder Peterspfennig war eine sehr einträgliche Abgabe, die der Papst das ganze Mittelalter hindurch aus England zog. Ina, König des Angelsächsischen Reichs Wessex, stiftete diese Abgabe i. J. 725, als er nach Rom wallfahrtete, in der guten Absicht, ein Collegium studirender Engländer zu Rom und dann die Kirchen und Grabmähler Petri und Pauli davon zu unterhalten. Die Steuer betrug einen Penny oder Englischen Pfennig (gegen 8 Deutsche Pfennige) auf jedes Haus, das wenigstens dreißig Mahl mehr jährliche Einkünfte gab, und war anfangs freiwillig, ward aber bald nothwendig. Ihren Namen erhielt sie daher, weil sie jährlich an den zur Verehrung des Apostels Petrus bestimmten Tagen eingesammelt wurde. Die Versuche des muthvollen Königs Eduard III. (gest. 1377), den schimpflichen Tribut abzuschaffen, waren vergeblich; und erst Heinrich VIII. (gest. 1547) setzte dessen gänzliche Abschaffung durch, welche nachher von der Königin Elisabeth (nach fruchtlosen Bemühungen ihrer Vorgängerin Maria, denselben wieder herzustellen) bestätigt wurde. Auch andere Reiche Europaʼs, z. B. Spanien, Frankreich, Schlesien u. s. w. gaben dem Römischen Stuhle ähnliche Tribute, die zum Theil denselben Namen führten.