Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Musette, Die
Die Musette (lat. Musa, ital. musetta) bedeutet 1) nichts anders, als eine Sackpfeife (Dudelsack), ein Instrument von sehr alter Herkunft (S. den Art. Sackpfeife). Im vorigen Jahrhunderte eigneten sich die Franzosen die Erfindung derselben zu, und nannten es Musette de Paris. Ein Schweizer, Hirt aus Solothurn, brachte es nachher nach Rußland an den Hof der Kaiserin Elisabeth, und so zierlich es auch ausstaffiert, mit Sammt überzogen, und mit Franzen und Tressen besetzt war, so galt doch diese musikalische Neuigkeit für weiter nichts, als für einen ehrlichen deutschen Dudelsack, gefiel auch so wenig, daß der Großfürst es nicht wieder zu hören wünschte; und so starb mit jenem die Musette 1758. in Rußland ganz ab. – 2) Von diesem Instrumente schreibt sich ein kleines Tonstück gleiches Namens her, das zum Tanzen eingerichtet ist, gemeiniglich in 6/8 Takt, von etwas langsamer Bewegung, von naiver Einfalt, und einem sanften schmeichelnden Gesange, oft auch über einen anhaltenden Baßton gesetzt: Der Tanz selbst ist für naive ländliche Lustbarkeit bestimmt, paßt aber auch sowohl zu edeln Schäfercharakteren als zu niedrigen bäuerischen. Die Musik richtet sich genau nach dem Charakter desselben.
Die Musette (lat. Musa, ital. musetta) bedeutet 1) nichts anders, als eine Sackpfeife (Dudelsack), ein Instrument von sehr alter Herkunft (S. den Art. Sackpfeife). Im vorigen Jahrhunderte eigneten sich die Franzosen die Erfindung derselben zu, und nannten es Musette de Paris. Ein Schweizer, Hirt aus Solothurn, brachte es nachher nach Rußland an den Hof der Kaiserin Elisabeth, und so zierlich es auch ausstaffiert, mit Sammt überzogen, und mit Franzen und Tressen besetzt war, so galt doch diese musikalische Neuigkeit für weiter nichts, als für einen ehrlichen deutschen Dudelsack, gefiel auch so wenig, daß der Großfürst es nicht wieder zu hören wünschte; und so starb mit jenem die Musette 1758. in Rußland ganz ab. – 2) Von diesem Instrumente schreibt sich ein kleines Tonstück gleiches Namens her, das zum Tanzen eingerichtet ist, gemeiniglich in 6/8 Takt, von etwas langsamer Bewegung, von naiver Einfalt, und einem sanften schmeichelnden Gesange, oft auch über einen anhaltenden Baßton gesetzt: Der Tanz selbst ist für naive ländliche Lustbarkeit bestimmt, paßt aber auch sowohl zu edeln Schäfercharakteren als zu niedrigen bäuerischen. Die Musik richtet sich genau nach dem Charakter desselben.