Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Moldau
Die Moldau, eine Landschaft in der Europäischen Türkei. Sie wird eingetheilt 1) in das Fürstenthum Moldau (dessen Fürst oder Hospodar jedoch sehr von der Pforte abhängt; Jasch oder Jassy ist die Hauptstadt), 2) in die Türkische Moldau (hierin liegt Bender), 3) in den Oestreichischen Antheil oder die Buckowina (welche seit 1777 Oestreichisch und seit 1786 mit Gallizien verbunden ist), 4) in Bessarabien (welches theils unter Russischer, theils unter Türkischer Herrschaft steht; hier liegt Ismail, den Türken gehörig). Das Land ist fruchtbar, aber noch nicht hinlänglich angebaut; die Einwohner sind Walachischer Herkunft.————————
Moldau: so heißt auch ein beträchtlicher und Hauptfluß in Böhmen, welcher an der Südgränze des Landes im Prachiner Kreise entspringt, mehrere Flusse noch mit aufnimmt, dann die Stadt Prag theilt, seinen Lauf gegen Melnik fortsetzt und zuletzt in die Elbe fällt. Von Hohenfurth bis Prag ist dieser Fluß schiffbar, und Kaiser Karl IV. wollte sogar die Donau mit der Moldau an der bayerschen Gränze vereinigen, woran ihn aber der Tod verhinderte. Der Fluß ist sehr fischreich, hat auch Lachse und selbst eine große Menge Perlmuscheln.
Die Moldau, eine Landschaft in der Europäischen Türkei. Sie wird eingetheilt 1) in das Fürstenthum Moldau (dessen Fürst oder Hospodar jedoch sehr von der Pforte abhängt; Jasch oder Jassy ist die Hauptstadt), 2) in die Türkische Moldau (hierin liegt Bender), 3) in den Oestreichischen Antheil oder die Buckowina (welche seit 1777 Oestreichisch und seit 1786 mit Gallizien verbunden ist), 4) in Bessarabien (welches theils unter Russischer, theils unter Türkischer Herrschaft steht; hier liegt Ismail, den Türken gehörig). Das Land ist fruchtbar, aber noch nicht hinlänglich angebaut; die Einwohner sind Walachischer Herkunft.————————
Moldau: so heißt auch ein beträchtlicher und Hauptfluß in Böhmen, welcher an der Südgränze des Landes im Prachiner Kreise entspringt, mehrere Flusse noch mit aufnimmt, dann die Stadt Prag theilt, seinen Lauf gegen Melnik fortsetzt und zuletzt in die Elbe fällt. Von Hohenfurth bis Prag ist dieser Fluß schiffbar, und Kaiser Karl IV. wollte sogar die Donau mit der Moldau an der bayerschen Gränze vereinigen, woran ihn aber der Tod verhinderte. Der Fluß ist sehr fischreich, hat auch Lachse und selbst eine große Menge Perlmuscheln.