Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Mainotten
Mainotten: so heißen die Bewohner der Landschaft Maina, im südlichen Theile von Morea, welche als Nachkommen der Spartaner (Lacedämonier) die Tapferkeit und den Ruf ihrer Vorfahren zu behaupten suchen. Sie sind auch die einzigen Griechen, welche unter den Türken das democratische Regiment und ihre Freiheit gegen dieselben behauptet haben, ob sie gleich nur 10 bis 12,000 Mann ausmachen. Zwar erkennen sie die Oberherrschaft des Sultans an, bezahlen auch eine kleine Abgabe; allein sie lassen keine Türken, gegen welche sie überhaupt die unversöhnlichste Feindschaft hegen, ins Land, das von allen Seiten von Gebirgen eingeschlossen und dadurch geschützt ist. Ernst und einfach in ihren Sitten, aber höchst rachsüchtig und abergläubisch, nähren sie sich meistens nur von Seeräuberei; und Dieberei ist ein Hauptzug ihres Charakters. Grausam gegen diejenigen, welche, etwa durch Schiffbruch oder sonst genöthiget, bei ihnen landen müssen, sind sie dennoch gegen solche Fremde, welche zu ihnen sich flüchten, und um ihren Schutz bitten, schonend und großmüthig. Ihre Weiber, thätig, klug und sittsam, führen die Wirthschaft, obgleich sie sich auch an Waffen gewöhnen. Sie werden von Capitains, aus den ältesten Familien entsprossen, regiert, welche das Commando in den Städten ihres Bezirks führen, die Gerechtsame————
ausüben, und die Abgaben von ihren Unterthanen in Empfang nehmen. Der oberste Befehlshaber des Landes heißt Bey; wird von den Einwohnern selbst gewählt, und dem Großherrn vorgeschlagen, dessen Befehle er vollstrecken und die Abgaben für seinen Schatz einsammlen muß. Sie bekennen sich übrigens zur Griechischen Religion.
Mainotten: so heißen die Bewohner der Landschaft Maina, im südlichen Theile von Morea, welche als Nachkommen der Spartaner (Lacedämonier) die Tapferkeit und den Ruf ihrer Vorfahren zu behaupten suchen. Sie sind auch die einzigen Griechen, welche unter den Türken das democratische Regiment und ihre Freiheit gegen dieselben behauptet haben, ob sie gleich nur 10 bis 12,000 Mann ausmachen. Zwar erkennen sie die Oberherrschaft des Sultans an, bezahlen auch eine kleine Abgabe; allein sie lassen keine Türken, gegen welche sie überhaupt die unversöhnlichste Feindschaft hegen, ins Land, das von allen Seiten von Gebirgen eingeschlossen und dadurch geschützt ist. Ernst und einfach in ihren Sitten, aber höchst rachsüchtig und abergläubisch, nähren sie sich meistens nur von Seeräuberei; und Dieberei ist ein Hauptzug ihres Charakters. Grausam gegen diejenigen, welche, etwa durch Schiffbruch oder sonst genöthiget, bei ihnen landen müssen, sind sie dennoch gegen solche Fremde, welche zu ihnen sich flüchten, und um ihren Schutz bitten, schonend und großmüthig. Ihre Weiber, thätig, klug und sittsam, führen die Wirthschaft, obgleich sie sich auch an Waffen gewöhnen. Sie werden von Capitains, aus den ältesten Familien entsprossen, regiert, welche das Commando in den Städten ihres Bezirks führen, die Gerechtsame————
ausüben, und die Abgaben von ihren Unterthanen in Empfang nehmen. Der oberste Befehlshaber des Landes heißt Bey; wird von den Einwohnern selbst gewählt, und dem Großherrn vorgeschlagen, dessen Befehle er vollstrecken und die Abgaben für seinen Schatz einsammlen muß. Sie bekennen sich übrigens zur Griechischen Religion.