Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Loyola
Inigo von Loyola, s. die Jesuiten.————————
* Ignatius von Loyola, geb. 1491, war erst Page an König Ferdinands Hofe, widmete sich nachher dem Kriegsdienste, und als er hier 1521 in der Festung Pamplona schwer verwundet wurde, und wegen seines langen Krankenlagers sich mit Lectüre beschäftigte, die aber in nichts als heiligen Legenden bestand, so wurde hier seine Einbildungskraft in solch einem Grade genährt, daß er der Mutter Jesu lebenslänglichen Ritterdienst gelobte. Er wollte nach Jerusalem wallfahrten, hielt sich unterwegs (weil in Barcelona die Pest wüthete) in Manresa auf, wüthete hier wie ein Wahnsinniger gegen sich selbst, lebte in dem schmutzigsten Aufzuge in einer Höhle, und siel in gefährliche Krankheiten. Er trat dann als Redner vor dem Volke auf, bettelte sich endlich nach Barcelona etc. kam 1523 nach Rom, und endlich auch 1524 unter vielen Mühseligkeiten nach Jerusalem. Er suchte nun hier beim Provincial der Franciskaner um die Erlaubniß an, die Türken bekehren zu dürfen; allein dieser fand ihn zu unwissend, und verwies ihn aus Jerusalem. Er machte nun mehrere ähnliche mühvolle Reisen, kam 1527 nach Paris, erdultete auch mancherlei Züchtigungen, brachte es aber doch so weit, daß er 1534 die Magisterwürde erhielt. Unterdessen verbreitete sich die Reformation Luthers auch nach Frankreich. Ignaz machte hier Jagd auf die angebli-
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chen Ketzer und zeigte sie der Inquisition an. Er dachte nunmehro auch auf Stiftung eines eignen Ordens, wozu er besonders 2 fähige Köpfe, Peter Faber, einen Savoyarden, und Franz Xaver, einen Spanier, auf seine Seite brachte. Es gelang ihnen nun, diesen Orden unter dem Namen: Gesellschaft Jesu, zu errichten, und auch vom Pabst Paul III. die Bestätigung, (den 27. Oct. 1540) zu erlangen (S. übrigens den Artikel Jesuiten). Ignaz starb den 31. Juli 1556.
Inigo von Loyola, s. die Jesuiten.————————
* Ignatius von Loyola, geb. 1491, war erst Page an König Ferdinands Hofe, widmete sich nachher dem Kriegsdienste, und als er hier 1521 in der Festung Pamplona schwer verwundet wurde, und wegen seines langen Krankenlagers sich mit Lectüre beschäftigte, die aber in nichts als heiligen Legenden bestand, so wurde hier seine Einbildungskraft in solch einem Grade genährt, daß er der Mutter Jesu lebenslänglichen Ritterdienst gelobte. Er wollte nach Jerusalem wallfahrten, hielt sich unterwegs (weil in Barcelona die Pest wüthete) in Manresa auf, wüthete hier wie ein Wahnsinniger gegen sich selbst, lebte in dem schmutzigsten Aufzuge in einer Höhle, und siel in gefährliche Krankheiten. Er trat dann als Redner vor dem Volke auf, bettelte sich endlich nach Barcelona etc. kam 1523 nach Rom, und endlich auch 1524 unter vielen Mühseligkeiten nach Jerusalem. Er suchte nun hier beim Provincial der Franciskaner um die Erlaubniß an, die Türken bekehren zu dürfen; allein dieser fand ihn zu unwissend, und verwies ihn aus Jerusalem. Er machte nun mehrere ähnliche mühvolle Reisen, kam 1527 nach Paris, erdultete auch mancherlei Züchtigungen, brachte es aber doch so weit, daß er 1534 die Magisterwürde erhielt. Unterdessen verbreitete sich die Reformation Luthers auch nach Frankreich. Ignaz machte hier Jagd auf die angebli-
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chen Ketzer und zeigte sie der Inquisition an. Er dachte nunmehro auch auf Stiftung eines eignen Ordens, wozu er besonders 2 fähige Köpfe, Peter Faber, einen Savoyarden, und Franz Xaver, einen Spanier, auf seine Seite brachte. Es gelang ihnen nun, diesen Orden unter dem Namen: Gesellschaft Jesu, zu errichten, und auch vom Pabst Paul III. die Bestätigung, (den 27. Oct. 1540) zu erlangen (S. übrigens den Artikel Jesuiten). Ignaz starb den 31. Juli 1556.