Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Kozeluch
Johann Anton Kozeluch, (geb. zu Wellwarn 1738) der als Kapellmeister an der Domkirche bei St. Veit zu Prag schon viele Jahre hieselbst lebt, ein großer Orgelspieler, und dabei ein sehr braver Compositeur für den Gesang, besonders für die Kirche ist, und welchem Prag die Bildung und den Besitz so vieler geschickten Sänger und Sängerinnen verdankt. Die außerordentliche Zurückhaltung mit seinen Compositionen hat vielleicht die meiste Schuld, daß er unverdienter Weise weniger bekannt als Leop. Kozeluch ist.————————
Leopold Kozeluch, geb. zu Wellwarn unweit Prag 1753, einer der beliebtesten unter den jetzigen Componisten. Schon im neunten Jahre kam er nach Prag, um hier die Musik zu studiren, und im achtzehnten Jahre machte er seinen ersten Versuch in der Composition eines Ballets fürs Prager Theater, zur allgemeinen Zufriedenheit und mit solchem Glücke, daß er an vier und zwanzig Ballets, auch Pantomimen, nach einander componiren mußte. In Wien, wohin er sich nachher wandte, bildete er sich noch mehr, und schreibt unermüdet fort. Seine vielen Clavier-Sonaten, die sich in den Händen der meisten Liebhaber, besonders auch der Damen, befinden, so wie seine übrigen Arbeiten, Concerts, Sinfonien etc. die alle in großer Menge gestochen vorhanden sind, haben Munterkeit und gefällige Melodien zum Gepräge. Seit 1792 hat er des unsterblichen Mozarts Stelle als Kapellmeister am kaiserlichen Hofe zu Wien erhalten. So häufig und allgemein bekannt die Arbeiten von ihm sind, so selten und sparsam sind, leider! die Werke seines Onkels,
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