Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Kosciusko
Kosciusko. Als Pohlen im J. 1793 durch Rußland und Preußen den schönsten Theil seiner ihm übrig gebliebenen Provinzen verlor (nachdem Rußland i. J. 1792 die neue unter Preußens Beförderung errichtete Constitution verworfen und Pohlen mit Truppen überzogen hatte, und auch Preußen im J. 1793 Truppen einrücken ließ, um sich in dem vorhabenden Kriege gegen die Franzosen den Rücken auf der Seite eines Landes zu decken, wo Factionen und Aufwiegler so viele Gefahren bereiteten), und der Reichstag zu Grodno sogar in diesen Verlust einwilligen mußte, war es voraus zu sehen, daß der Ausbruch der schon seit einigen Jahren von mehrern Pohlen vorbereiteten Revolution nicht fern mehr sein werde. Indeß war alles noch in tiefes Schweigen gehüllt, bis i. J. 1794 das Project der Reduction der Pohlnischen National- Truppen bis auf 16,000 Mann ankam, vermöge dessen ein großer Theil der Pohlnischen Armee die Waffen niederlegen oder Russische Dienste nehmen sollte. Dieser Schritt von Seiten Rußlands war den Pohlen zu empfindlich, und machte, besonders als man die Reduction beschleunigen wollte, daß die beschlossene Revolution, zu deren Haupt man Kosciusko gewählt hatte, ausbrach, obwohl sie noch nicht hinlänglich vorbereitet war, um sich den gewünschten Erfolg versprechen zu können. Madalinski brach, vielleicht————
denn doch noch zu voreilig, zuerst los; er sammelte einen Haufen, mit welchem er in Süd-Preußen einfiel und die Salzvorräthe und königlichen Cassen plünderte. Schnell mußte jetzt Kosciusko, der sich größten Theils in Leipzig aufhielt, herbei eilen; ein Mann von allgemein anerkannten Talenten, der sich in Nordamerika für den Krieg geübt und in dem ersten Feldzuge gegen die Russen auf das vortheilhafteste ausgezeichnet hatte, der durch seinen Enthusiasmus und die Einfachheit seiner Sitten mächtig auf die Gemüther wirkte, und daher wegen seiner Talente auf der einen und des schwärmerischen Zutrauens auf der andern Seite gewiß würdig war, an der Spitze der Revolution zu stehen. Kosciusko entwarf eine Conföderationsacte, welche die Aufrechterhaltung der Constitution von 1791 zum Zweck halte, ließ Manifeste ausgehen, und vereinigte sich mit Madalinski bei Cracau, aus welcher Stadt die Russen ausrückten. Bei Cracau erfocht er den ersten Steg über die Russen, die ihn unter dem General Tormasow angriffen. Die Russen, welche in Pohlen noch nicht stark genug waren, litten noch in verschiedenen Gefechten gegen Kosciusko, welcher jedoch durch das Corps des Generals Grustchow aufgehalten wurde, bis Suwarow mit 20,000 Russen ankam, sich mit den Preußen vereinigte und Kosciusko bei Czechoczin geschlagen wurde, nachdem der Sieg lange unentschieden geblieben war. Indeß drang
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Repnin mit andern 20,000 Mann durch Litthauen vor, und vereinigte sich mit Suwarow. Kosciusko rückte ihnen bis Warschau entgegen, und griff den 10. Oct. bei Maczewicza, zwölf Meilen von Warschau, ein Corps von 12,000 Mann unter dem General Fersen an, das sich mit der übrigen Russischen Armee vereinigen wollte; allein hier wurde er gänzlich geschlagen, verwundet und gefangen genommen. Auf diese Schlacht folgte die Eroberung von Warschau durch Suwarow und das Ende der Pohlnischen Revolution – und der Republik Pohlen selbst. Nach dem Tode der Kaiserin Catharina II. gab Paul I. dem General Kosciusko gegen das Ehrenwort, nicht wider die Russen zu dienen, in eigner Person die Freiheit wieder, und schenkte ihm eine Pension von 6000 Rubel nebst 12,000 Rubel Reisegeld, um sich nach Amerika begeben zu können, wohin er auch über Schweden und England, in welchen beiden Reichen er die ehrenvollste Aufnahme genoß, zu reisen im Begriff ist; nach einer unbestätigten Nachricht soll er jedoch mit dem Schiff, auf welchem er sich befand, in Französische Hände gefallen sein. Ich schließe diesen Artikel mit folgenden aus Seumens Nachrichten über die Vorfälle in Pohlen im Jahre 1794 (Leipzig 1796) ausgezogenen Bemerkungen. »Personen, die ihn in der Jugend gekannt haben, sagten mit von seinem eccentrischen Genie in seinen Knabenjahren schon vieles. Er habe
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in der Schule beständig einsam mit sich gelebt, nur wenig und immer bestimmt gesprochen, vorzüglich Geschichte und Mathematik studirt, und in der Geographie schon damahls eine seltne Stärke besessen. Das Letzte hat er in dem letzten Feldzuge nicht ganz gezeigt; denn welches Land sollte wohl billig ihm besser bekannt gewesen sein, als sein Vaterland? die Geschichten von Czechoczin und Maczewicza zeugen aber nicht von dieser vollkommenen Kenntniß, wenigstens nicht von dem Vortheil, den ein General daraus ziehen mußte. In Amerika soll er bei mehrern Gelegenheiten mit viel Kenntniß und Muth zu Werke gegangen sein; und in der Belagerung von Ninety-Six läßt ihm der Amerikanische Geschichtschreiber vieles Lob widerfahren. In dem ersten Feldzuge gegen die Russen unter Kochowsky ist er nach Uebereinstimmung aller Pohlen und Russen der Einzige, der den letztern noch einigen Widerstand geleistet hat; und die Action bei Dubensko, wo der Russische Obrist Palmbach blieb, ist, nach Aussage der Russischen Offiziere selbst, sehr zu seinem Ruhme. Er hielt sich daselbst mit ungefähr 4000 Mann gegen 16,000 Russen sechs Stunden auf einem Posten, den zu befestigen er nur 24 Stunden Zeit gehabt hatte, und zog sich, nachdem er den Russen außerordentlichen Schaden zugefügt hatte, ohne großen Verlust von seiner Seite zurück, indem er nur sechs Kanonen verlor. Es war
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natürlich, daß die Revolutionairs ihn zu ihrem Anführer wählten. Die Sache war für Rußland und Preußen gefährlich genug, und hätte weit gefährlicher werden können, wenn der Plan gehörig angelegt und ausgeführt worden wäre, und wenn ihn nicht die übereilte Hitze des Madalinski und einiger andern Hitzköpfe verdorben hätte. Als dieser voreilig losgebrochen war, blieb Kosciusko weiter nichts übrig, als entweder die Sache aufzugeben, oder sie zu nehmen wie sie war. So viel auch seine Landsleute von seiner Klugheit und Mäßigkeit sprachen, konnte ich doch gleich anfangs solches nicht in seinem Betragen finden. Sein Manifest gegen die Kaiserin und den König war so heftig, so anzüglich, so beleidigend, so rebutant selbst für die Mäßiggesinnten, daß ich nicht begreifen kann, wie ein sonst so vernünftiger Mann dergleichen Dinge schreiben konnte. Vermuthlich hoffte er durch dergleichen mehr als bittere Personalitäten auf das Volk zu wirken. Es fehlte Kosciusko nicht an Anhängern in den neuen Preußischen und Russischen Provinzen; seine Heftigkeit schreckte sie billig alle ab und machte sie mißtrauisch. Den Nutzen seiner Sensenträger hat noch kein Militair gehörig einsehen können. Die Pike ist eine fürchterliche Waffe und, wenn sie gut und zweckmäßig gebraucht wird, von schrecklicher Wirkung. Aber Kosciusko bediente sich ihrer augenscheinlich nicht mit dem besten Vortheil, den er dar-
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aus ziehen konnte. Bei Czechoczin ist mir kaum begreiflich, wie er nicht wußte, daß die Russen und Preußen sich vereinigt hatten. Hat er es gewußt und seinen Soldaten verschwiegen, so weiß ich keinen Grund zu diesem Benehmen, aber wohl manchen dagegen; wußte er es nicht, so war es augenscheinlich die größte Vernachlässigung, zumahl da in der dortigen Gegend die Gemüther so gestimmt waren, daß jeder Bauer gern Nachricht gab. Sein Rapport war, daß man schließen muß, er habe die Vereinigung nicht gewußt: auf alle Fälle konnte sie aber doch höchst wahrscheinlich vermuthet werden; und der Soldat mußte daher mit der größten Aufmerksamkeit darauf vorbereitet sein, damit ihm nichts Neues, nichts Unerwartetes und Vergrößertes in Schrecken setzte, wie das nach seinem eignen Rapport an den National-Rath der Fall war. Seine Vertheidigung unter Warschau ist nach dem Urtheile aller Kenner meisterhaft. Daß ihn Fersen mit dem Uebergang über die Weichsel hinterging, war leicht zu entschuldigen, da Fersen den ganzen Strom aufwärts in seiner Gewalt hatte; aber daß er sich, als er ihm folgte, in einer so unglücklichen Stellung überfallen ließ, als Eingeborner nicht weit von der Residenz überfallen ließ, ist gewiß unverzeihlich. Bei alle dem bleibt Kosciusko immer ein Mann, der Achtung verdient, ein ehrlicher, rechtschaffner, braver Mann, den nur Noth, heißer Pa-
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triotismus und falsche, aber doch noch wahrscheinliche Hoffnungen zu einem Schritte brachten, der seiner Nation lethal wurde. Diejenigen thun ihm augenscheinlich unrecht, die in seinem Kopfe eine Cromwelliade suchten, ob er gleich vielleicht in manchen Fällen besser gethan hätte, nicht so eigenmächtig zu handeln. Einer meiner Freunde, der bei Kosciusko, welcher im Russischen Lager als Gefangner war, die Ordonnanz hatte, hat ihn oft zu bemerken Gelegenheit gehabt, und versichert, er habe sein Betragen immer voll Würde gefunden. Einmahl war ein hartnäckiges Gefecht, das lange zweifelhaft blieb. Kosciusko saß an dem Tische, stumm und tiefsinnig, den Kopf auf den Elbogen gestützt, bis ein Offizier die Nachricht brachte: »die Russen haben endlich mit dem Bayonette durchgedrungen.« »Gott, Gott!« sprang er auf und schlug sich vor die Stirne, »warum habe ich bei meiner Sache nicht solche Soldaten gehabt!«
denn doch noch zu voreilig, zuerst los; er sammelte einen Haufen, mit welchem er in Süd-Preußen einfiel und die Salzvorräthe und königlichen Cassen plünderte. Schnell mußte jetzt Kosciusko, der sich größten Theils in Leipzig aufhielt, herbei eilen; ein Mann von allgemein anerkannten Talenten, der sich in Nordamerika für den Krieg geübt und in dem ersten Feldzuge gegen die Russen auf das vortheilhafteste ausgezeichnet hatte, der durch seinen Enthusiasmus und die Einfachheit seiner Sitten mächtig auf die Gemüther wirkte, und daher wegen seiner Talente auf der einen und des schwärmerischen Zutrauens auf der andern Seite gewiß würdig war, an der Spitze der Revolution zu stehen. Kosciusko entwarf eine Conföderationsacte, welche die Aufrechterhaltung der Constitution von 1791 zum Zweck halte, ließ Manifeste ausgehen, und vereinigte sich mit Madalinski bei Cracau, aus welcher Stadt die Russen ausrückten. Bei Cracau erfocht er den ersten Steg über die Russen, die ihn unter dem General Tormasow angriffen. Die Russen, welche in Pohlen noch nicht stark genug waren, litten noch in verschiedenen Gefechten gegen Kosciusko, welcher jedoch durch das Corps des Generals Grustchow aufgehalten wurde, bis Suwarow mit 20,000 Russen ankam, sich mit den Preußen vereinigte und Kosciusko bei Czechoczin geschlagen wurde, nachdem der Sieg lange unentschieden geblieben war. Indeß drang
————
Repnin mit andern 20,000 Mann durch Litthauen vor, und vereinigte sich mit Suwarow. Kosciusko rückte ihnen bis Warschau entgegen, und griff den 10. Oct. bei Maczewicza, zwölf Meilen von Warschau, ein Corps von 12,000 Mann unter dem General Fersen an, das sich mit der übrigen Russischen Armee vereinigen wollte; allein hier wurde er gänzlich geschlagen, verwundet und gefangen genommen. Auf diese Schlacht folgte die Eroberung von Warschau durch Suwarow und das Ende der Pohlnischen Revolution – und der Republik Pohlen selbst. Nach dem Tode der Kaiserin Catharina II. gab Paul I. dem General Kosciusko gegen das Ehrenwort, nicht wider die Russen zu dienen, in eigner Person die Freiheit wieder, und schenkte ihm eine Pension von 6000 Rubel nebst 12,000 Rubel Reisegeld, um sich nach Amerika begeben zu können, wohin er auch über Schweden und England, in welchen beiden Reichen er die ehrenvollste Aufnahme genoß, zu reisen im Begriff ist; nach einer unbestätigten Nachricht soll er jedoch mit dem Schiff, auf welchem er sich befand, in Französische Hände gefallen sein. Ich schließe diesen Artikel mit folgenden aus Seumens Nachrichten über die Vorfälle in Pohlen im Jahre 1794 (Leipzig 1796) ausgezogenen Bemerkungen. »Personen, die ihn in der Jugend gekannt haben, sagten mit von seinem eccentrischen Genie in seinen Knabenjahren schon vieles. Er habe
————
in der Schule beständig einsam mit sich gelebt, nur wenig und immer bestimmt gesprochen, vorzüglich Geschichte und Mathematik studirt, und in der Geographie schon damahls eine seltne Stärke besessen. Das Letzte hat er in dem letzten Feldzuge nicht ganz gezeigt; denn welches Land sollte wohl billig ihm besser bekannt gewesen sein, als sein Vaterland? die Geschichten von Czechoczin und Maczewicza zeugen aber nicht von dieser vollkommenen Kenntniß, wenigstens nicht von dem Vortheil, den ein General daraus ziehen mußte. In Amerika soll er bei mehrern Gelegenheiten mit viel Kenntniß und Muth zu Werke gegangen sein; und in der Belagerung von Ninety-Six läßt ihm der Amerikanische Geschichtschreiber vieles Lob widerfahren. In dem ersten Feldzuge gegen die Russen unter Kochowsky ist er nach Uebereinstimmung aller Pohlen und Russen der Einzige, der den letztern noch einigen Widerstand geleistet hat; und die Action bei Dubensko, wo der Russische Obrist Palmbach blieb, ist, nach Aussage der Russischen Offiziere selbst, sehr zu seinem Ruhme. Er hielt sich daselbst mit ungefähr 4000 Mann gegen 16,000 Russen sechs Stunden auf einem Posten, den zu befestigen er nur 24 Stunden Zeit gehabt hatte, und zog sich, nachdem er den Russen außerordentlichen Schaden zugefügt hatte, ohne großen Verlust von seiner Seite zurück, indem er nur sechs Kanonen verlor. Es war
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natürlich, daß die Revolutionairs ihn zu ihrem Anführer wählten. Die Sache war für Rußland und Preußen gefährlich genug, und hätte weit gefährlicher werden können, wenn der Plan gehörig angelegt und ausgeführt worden wäre, und wenn ihn nicht die übereilte Hitze des Madalinski und einiger andern Hitzköpfe verdorben hätte. Als dieser voreilig losgebrochen war, blieb Kosciusko weiter nichts übrig, als entweder die Sache aufzugeben, oder sie zu nehmen wie sie war. So viel auch seine Landsleute von seiner Klugheit und Mäßigkeit sprachen, konnte ich doch gleich anfangs solches nicht in seinem Betragen finden. Sein Manifest gegen die Kaiserin und den König war so heftig, so anzüglich, so beleidigend, so rebutant selbst für die Mäßiggesinnten, daß ich nicht begreifen kann, wie ein sonst so vernünftiger Mann dergleichen Dinge schreiben konnte. Vermuthlich hoffte er durch dergleichen mehr als bittere Personalitäten auf das Volk zu wirken. Es fehlte Kosciusko nicht an Anhängern in den neuen Preußischen und Russischen Provinzen; seine Heftigkeit schreckte sie billig alle ab und machte sie mißtrauisch. Den Nutzen seiner Sensenträger hat noch kein Militair gehörig einsehen können. Die Pike ist eine fürchterliche Waffe und, wenn sie gut und zweckmäßig gebraucht wird, von schrecklicher Wirkung. Aber Kosciusko bediente sich ihrer augenscheinlich nicht mit dem besten Vortheil, den er dar-
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aus ziehen konnte. Bei Czechoczin ist mir kaum begreiflich, wie er nicht wußte, daß die Russen und Preußen sich vereinigt hatten. Hat er es gewußt und seinen Soldaten verschwiegen, so weiß ich keinen Grund zu diesem Benehmen, aber wohl manchen dagegen; wußte er es nicht, so war es augenscheinlich die größte Vernachlässigung, zumahl da in der dortigen Gegend die Gemüther so gestimmt waren, daß jeder Bauer gern Nachricht gab. Sein Rapport war, daß man schließen muß, er habe die Vereinigung nicht gewußt: auf alle Fälle konnte sie aber doch höchst wahrscheinlich vermuthet werden; und der Soldat mußte daher mit der größten Aufmerksamkeit darauf vorbereitet sein, damit ihm nichts Neues, nichts Unerwartetes und Vergrößertes in Schrecken setzte, wie das nach seinem eignen Rapport an den National-Rath der Fall war. Seine Vertheidigung unter Warschau ist nach dem Urtheile aller Kenner meisterhaft. Daß ihn Fersen mit dem Uebergang über die Weichsel hinterging, war leicht zu entschuldigen, da Fersen den ganzen Strom aufwärts in seiner Gewalt hatte; aber daß er sich, als er ihm folgte, in einer so unglücklichen Stellung überfallen ließ, als Eingeborner nicht weit von der Residenz überfallen ließ, ist gewiß unverzeihlich. Bei alle dem bleibt Kosciusko immer ein Mann, der Achtung verdient, ein ehrlicher, rechtschaffner, braver Mann, den nur Noth, heißer Pa-
————
triotismus und falsche, aber doch noch wahrscheinliche Hoffnungen zu einem Schritte brachten, der seiner Nation lethal wurde. Diejenigen thun ihm augenscheinlich unrecht, die in seinem Kopfe eine Cromwelliade suchten, ob er gleich vielleicht in manchen Fällen besser gethan hätte, nicht so eigenmächtig zu handeln. Einer meiner Freunde, der bei Kosciusko, welcher im Russischen Lager als Gefangner war, die Ordonnanz hatte, hat ihn oft zu bemerken Gelegenheit gehabt, und versichert, er habe sein Betragen immer voll Würde gefunden. Einmahl war ein hartnäckiges Gefecht, das lange zweifelhaft blieb. Kosciusko saß an dem Tische, stumm und tiefsinnig, den Kopf auf den Elbogen gestützt, bis ein Offizier die Nachricht brachte: »die Russen haben endlich mit dem Bayonette durchgedrungen.« »Gott, Gott!« sprang er auf und schlug sich vor die Stirne, »warum habe ich bei meiner Sache nicht solche Soldaten gehabt!«