Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Guido Reni
Guido Reni, geb. zu Bologna 1575, gest. 1642. Dieser mit Recht so berühmte Mahler war der Sohn eines geschickten Musikers, welcher ihn zur Musik erziehen wollte; allein er zog die Mahlerei vor. Er war so wohl gebildet, daß ihn Ludwig Corraccio, sein Lehrer, als Modell sitzen ließ, wenn er Engel mahlte; und seine Talente zur Kunst entwickelten sich so sichtbar, daß derselbe eine heftige Eifersucht wider ihn faßte. Vorzüglich bewundernswürdig sind Guidoʼs Köpfe; und ihr Fleisch ist so zart, daß man das Blut in den Adern fließen zu sehen glaubt. Guercino bat einst einen Freund, den Guido zu vermögen, daß er ihm das Modell wissen lasse, dessen er sich für seine weiblichen Köpfe bediene. Guido ließ sich hierauf seinen Farbenreiber sitzen, welcher die Häßlichkeit selbst war, und mahlte einen der schönsten weiblichen Köpfe; »sagen Sie demjenigen, welcher Sie schickt,« sagte er hierauf zu Guercinoʼs Freunde, »daß, wenn der Geist mit schönen Ideen erfüllt ist, man kein anderes Modell nöthig hat, als Sie jetzt bei mir gefunden haben.« So bescheiden er übrigens war, so stolz war er auch, wenn es darauf ankam, das Ansehen seiner Kunst zu behaupten. Unglücklicher Weise hatte er einen unüberwindlichen Hang zum Spiel; er verlor ansehnlich, und gerieth dadurch oft in große Verlegenheiten und in seinem Alter in Mangel und Elend.
Guido Reni, geb. zu Bologna 1575, gest. 1642. Dieser mit Recht so berühmte Mahler war der Sohn eines geschickten Musikers, welcher ihn zur Musik erziehen wollte; allein er zog die Mahlerei vor. Er war so wohl gebildet, daß ihn Ludwig Corraccio, sein Lehrer, als Modell sitzen ließ, wenn er Engel mahlte; und seine Talente zur Kunst entwickelten sich so sichtbar, daß derselbe eine heftige Eifersucht wider ihn faßte. Vorzüglich bewundernswürdig sind Guidoʼs Köpfe; und ihr Fleisch ist so zart, daß man das Blut in den Adern fließen zu sehen glaubt. Guercino bat einst einen Freund, den Guido zu vermögen, daß er ihm das Modell wissen lasse, dessen er sich für seine weiblichen Köpfe bediene. Guido ließ sich hierauf seinen Farbenreiber sitzen, welcher die Häßlichkeit selbst war, und mahlte einen der schönsten weiblichen Köpfe; »sagen Sie demjenigen, welcher Sie schickt,« sagte er hierauf zu Guercinoʼs Freunde, »daß, wenn der Geist mit schönen Ideen erfüllt ist, man kein anderes Modell nöthig hat, als Sie jetzt bei mir gefunden haben.« So bescheiden er übrigens war, so stolz war er auch, wenn es darauf ankam, das Ansehen seiner Kunst zu behaupten. Unglücklicher Weise hatte er einen unüberwindlichen Hang zum Spiel; er verlor ansehnlich, und gerieth dadurch oft in große Verlegenheiten und in seinem Alter in Mangel und Elend.