Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Giornovichi
Giornovichi, auch Giarnovik oder Jarnowich genannt, von Italiänischen Aeltern zu Parts geboren und meistens daselbst erzogen, einer der größten Virtuosen für die Violine, die es geben kann. Sein Aufenthalt ist sehr unstät. 1780 ging er auf Reisen, kam 1782 nach Berlin; hier kam er in die Dienste des damahligen Kronprinzen, jetzigen Königs von Preußen, die er aber 1783 schon wieder verließ, weil er sich mit dem berühmten Duport (welchen er sogar auf den Degen heraus forderte) nicht vertragen konnte; sodann ging er nach Petersburg, Wien etc. und 1793 war er in London. Doch überall ist sein Ruhm in Ansehung des schönen, edeln Vortrags sowohl als der Schwierigkeiten, die er auf seinem Instrumente überwindet, anerkannt. Eben so bekannt ist er auch als Compositeur für sein Instrument; und seine Concerts werden von den größten Virtuosen gesucht und studirt, um sich damit hören zu lassen.————————
*Giornovichi, der übrigens von sehr heftiger Gemüthsart und dem Spiel und andern Leidenschaften sehr ergeben war, hielt sich im Winter 1798 bis 1802 zu Hamburg auf, ging dann nach Berlin und von da wieder nach Petersburg, wo ihn im November 1804, eben als er Billard spielte, der Schlag rührte, und er sogleich verschied. Von seinem vielen, durch seine Kunst errungenen Gewinn war nicht einmal so viel übrig, daß er kaum auf eine anständige Art wäre begraben worden, hätte nicht ein Freund von ihm die Kosten dazu hergegeben, so daß doch sein Leichenbegängniß sehr feierlich begangen und durch den Gesang der eben in Petersburg anwesenden Mara verherrlichet wurde.
Giornovichi, auch Giarnovik oder Jarnowich genannt, von Italiänischen Aeltern zu Parts geboren und meistens daselbst erzogen, einer der größten Virtuosen für die Violine, die es geben kann. Sein Aufenthalt ist sehr unstät. 1780 ging er auf Reisen, kam 1782 nach Berlin; hier kam er in die Dienste des damahligen Kronprinzen, jetzigen Königs von Preußen, die er aber 1783 schon wieder verließ, weil er sich mit dem berühmten Duport (welchen er sogar auf den Degen heraus forderte) nicht vertragen konnte; sodann ging er nach Petersburg, Wien etc. und 1793 war er in London. Doch überall ist sein Ruhm in Ansehung des schönen, edeln Vortrags sowohl als der Schwierigkeiten, die er auf seinem Instrumente überwindet, anerkannt. Eben so bekannt ist er auch als Compositeur für sein Instrument; und seine Concerts werden von den größten Virtuosen gesucht und studirt, um sich damit hören zu lassen.————————
*Giornovichi, der übrigens von sehr heftiger Gemüthsart und dem Spiel und andern Leidenschaften sehr ergeben war, hielt sich im Winter 1798 bis 1802 zu Hamburg auf, ging dann nach Berlin und von da wieder nach Petersburg, wo ihn im November 1804, eben als er Billard spielte, der Schlag rührte, und er sogleich verschied. Von seinem vielen, durch seine Kunst errungenen Gewinn war nicht einmal so viel übrig, daß er kaum auf eine anständige Art wäre begraben worden, hätte nicht ein Freund von ihm die Kosten dazu hergegeben, so daß doch sein Leichenbegängniß sehr feierlich begangen und durch den Gesang der eben in Petersburg anwesenden Mara verherrlichet wurde.