Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Gambe, Die
Die Gambe, (Ital. Viola di Gamba, Französ. auch Basse de Viole genannt) Bein-Geige, ein Saiten-Instrument, dessen Bauart, Ton und Behandlung viel Aehnlichkeit mit dem Violoncell hat, nur daß bei jener sechs, wohl auch sieben Saiten sich befinden; die Stimmung von der Höhe nach der Tiefe zu ist: D, G, c, e, a, . Es ist zuerst in England aufgekommen (daher auch die Englischen wegen ihres schönen Klanges immer den Vorzug behalten haben), nachher aber in Italien, Frankreich und Deutschland eingeführt worden, wo es, besonders bei den Franzosen, viel Liebhaber und Virtuosen gefunden hat. Bei Concerten diente dieses Instrument ehedem sehr zur Verstärkung des Basses; allein, seitdem man dem Violoncell mehr Vollkommenheiten gegeben hat, ist jenes ziemlich außer Gebrauch gesetzt worden. Einer der berühmtesten Deutschen Gambisten war Ernst Christian Hesse (s. Hesse). Man hat übrigens auch ein Orgel-Register, welches diesen Namen führt. – Noch giebt es auch eine besondere Art von Clavier unter dem Namen Gambenwerk oder Geigen-Clavicymbel, wo vermittelst eines angebrachten Rades zehn bis zwölf kleinere Räder, welche mit Pergament überzogen und mit Colophonium bestrichen sind, in Umtrieb gesetzt, und dadurch die mit denselben in Verbindung stehenden metallenen Saiten stark oder————
gelinde, je nachdem man das Clavier anschlägt, angegeben, und auf eben die Art, wie die Saiten der Violine von dem Bogen, bestrichen werden; daher auch der Name Geigenwerk. Der Erfinder war zu Anfange des siebzehnten Jahrhunderts Hans Hayden, ein Nürnbergischer Tonkünstler (gest. 1613), welcher auch über die Verfertigung desselben ein Privilegium vom Kaiser Rudolph II. erhielt. Auch neuerlich sind (ungefähr ums Jahr 1750) von Matth. Risch zu Ilmenau wieder dergleichen Instrumente gefertigt worden.
Die Gambe, (Ital. Viola di Gamba, Französ. auch Basse de Viole genannt) Bein-Geige, ein Saiten-Instrument, dessen Bauart, Ton und Behandlung viel Aehnlichkeit mit dem Violoncell hat, nur daß bei jener sechs, wohl auch sieben Saiten sich befinden; die Stimmung von der Höhe nach der Tiefe zu ist: D, G, c, e, a, . Es ist zuerst in England aufgekommen (daher auch die Englischen wegen ihres schönen Klanges immer den Vorzug behalten haben), nachher aber in Italien, Frankreich und Deutschland eingeführt worden, wo es, besonders bei den Franzosen, viel Liebhaber und Virtuosen gefunden hat. Bei Concerten diente dieses Instrument ehedem sehr zur Verstärkung des Basses; allein, seitdem man dem Violoncell mehr Vollkommenheiten gegeben hat, ist jenes ziemlich außer Gebrauch gesetzt worden. Einer der berühmtesten Deutschen Gambisten war Ernst Christian Hesse (s. Hesse). Man hat übrigens auch ein Orgel-Register, welches diesen Namen führt. – Noch giebt es auch eine besondere Art von Clavier unter dem Namen Gambenwerk oder Geigen-Clavicymbel, wo vermittelst eines angebrachten Rades zehn bis zwölf kleinere Räder, welche mit Pergament überzogen und mit Colophonium bestrichen sind, in Umtrieb gesetzt, und dadurch die mit denselben in Verbindung stehenden metallenen Saiten stark oder————
gelinde, je nachdem man das Clavier anschlägt, angegeben, und auf eben die Art, wie die Saiten der Violine von dem Bogen, bestrichen werden; daher auch der Name Geigenwerk. Der Erfinder war zu Anfange des siebzehnten Jahrhunderts Hans Hayden, ein Nürnbergischer Tonkünstler (gest. 1613), welcher auch über die Verfertigung desselben ein Privilegium vom Kaiser Rudolph II. erhielt. Auch neuerlich sind (ungefähr ums Jahr 1750) von Matth. Risch zu Ilmenau wieder dergleichen Instrumente gefertigt worden.