Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Flügel, Der
Der Flügel, (Franz. Clavecin, Ital. Clavicembalo) ein musikalisches Schlaginstrument, dessen Form hinlänglich bekannt ist, mit Drahtsaiten und Tangenten versehen, deren Federkiele die Saiten berühren und klangbar machen. Es giebt Flügel sowohl mit einfachen als doppelten Tastaturen (s. Tastatur); sie sind zweidrei- vierchörig (d. h. wo jeder Clavis an 2, 3, 4 Saiten anschlägt, und die also zur Verstärkung des Tones dienen). So sehr auch gegenwärtig das Ansehen der Flügel gesunken zu sein scheint (wozu freilich auch das Mißliche in Rücksicht einer guten Bekielung und der etwas ungleiche und schwere Anschlag das Ihrige beigetragen haben) und so gewiß es ist, daß sie zu dem guten, ausdrucksvollen Vortrage eines einzelnen Tonstücks keineswegs passen (wozu das Clavier wegen seines sanften einschmeichelnden Tones doch immer noch das schicklichste Instrument bleibt); so kann man ihnen doch bei Ausführung großer Musiken, besonders in Singstücken, wo der Flügel vorzüglich auch bei Recitativen durch das Anschlagen der Accorde dem Sänger sehr zu Statten kommt, ihre gute Wirkung schlechterdings nicht absprechen. In neuern Zeiten hat man auch auf Verbesserung dieses Instruments sehr viel Mühe gewendet; so hat z. B. Friederici in Gera eine Bebung angebracht, Paskal Taskin zu Paris an Statt————
der Rabenkiele eine Art Federn aus Ochsenhaut zubereitet, Hopkinson eine ganz neue Art den Flügel zu bekielen ausfündig gemacht. Die besten Flügel, die man gegenwärtig hat, sind die von Friederici, von Zacharias Hildebrand etc.
Der Flügel, (Franz. Clavecin, Ital. Clavicembalo) ein musikalisches Schlaginstrument, dessen Form hinlänglich bekannt ist, mit Drahtsaiten und Tangenten versehen, deren Federkiele die Saiten berühren und klangbar machen. Es giebt Flügel sowohl mit einfachen als doppelten Tastaturen (s. Tastatur); sie sind zweidrei- vierchörig (d. h. wo jeder Clavis an 2, 3, 4 Saiten anschlägt, und die also zur Verstärkung des Tones dienen). So sehr auch gegenwärtig das Ansehen der Flügel gesunken zu sein scheint (wozu freilich auch das Mißliche in Rücksicht einer guten Bekielung und der etwas ungleiche und schwere Anschlag das Ihrige beigetragen haben) und so gewiß es ist, daß sie zu dem guten, ausdrucksvollen Vortrage eines einzelnen Tonstücks keineswegs passen (wozu das Clavier wegen seines sanften einschmeichelnden Tones doch immer noch das schicklichste Instrument bleibt); so kann man ihnen doch bei Ausführung großer Musiken, besonders in Singstücken, wo der Flügel vorzüglich auch bei Recitativen durch das Anschlagen der Accorde dem Sänger sehr zu Statten kommt, ihre gute Wirkung schlechterdings nicht absprechen. In neuern Zeiten hat man auch auf Verbesserung dieses Instruments sehr viel Mühe gewendet; so hat z. B. Friederici in Gera eine Bebung angebracht, Paskal Taskin zu Paris an Statt————
der Rabenkiele eine Art Federn aus Ochsenhaut zubereitet, Hopkinson eine ganz neue Art den Flügel zu bekielen ausfündig gemacht. Die besten Flügel, die man gegenwärtig hat, sind die von Friederici, von Zacharias Hildebrand etc.