Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Ceylon
Ceylon, Seilan, eine große Insel in Ostindien, unweit der Küste Coromandel, den Holländern gehörig, welche 1658 die Portugiesen daraus vertrieben. Ceylon liefert den besten Zimmet, auch Kaffe und Pfeffer; über dieses Pferde und Elephanten, welche auf den benachbarten Küsten sehr gesucht werden; auch wird mit Edelsteinen einiger Handel getrieben. Der Hauptplatz der niederländischen Regierung ist Colombo, eines der wichtigsten Etablissements der Holländer; nach diesem ist Trinconomale wegen seines wichtigen Hafens vorzüglich merkwürdig. – Bekannter Maßen haben die Engländer in dem gegenwärtigen Kriege Ceylon erobert, und zwar mit wenig Mühe; es war den 26. August 1795, daß sich der Gouverneur zu Colombo ergab, und zu gleicher Zeit dem Commendanten von Trinconomale den Befehl zufertigte, sich den Britten zu unterwerfen, der sich aber weigerte und durch eine Belagerung zur Uebergabe zwingen ließ.————————
*Ceylon, deren Größe auf 1700 Quadratmeilen angegeben wird, wurde durch den Frieden zu Amiens 1802 förmlich von Holland an England abgetreten. Indessen entstanden nachher wieder fürchterliche Vorfälle. Die Bewohner von Candy, der Hauptstadt von Ceylon, die ihren eignen Kaiser hatten und auch vorher von den Holländern nie unterjocht werden konnten, wurden von den Engländern angegriffen, und die Hauptstadt, die der König mit seinen Schätzen verlassen hatte, nach Besiegung der Candyer eingenommen. Der General Macdowall eilte, nachdem er hier einem andern das Commando übertragen hatte, hinweg; allein bald brach der abgesetzte König von Candy wieder hervor; es kam zu hitzigen Gefechten und darauf zu einer Unterhandlung zwischen dem englischen General Davie und dem König, wodurch jenem ein freier Abzug nach Trinconomale zugestanden wurde. Kaum aber waren die Engländer herausgezogen, so wurden sie aufs schändlichste überfallen und alle bis auf einige Leute hingeschlachtet. Die Malayen, welche es mit den Engländern halten, glühen nun von Rachsucht gegen die Candyer, da hingegen diese wieder von den Holländern unterstützt werden, so daß immerwährender Krieg hier die Losung ist.
Ceylon, Seilan, eine große Insel in Ostindien, unweit der Küste Coromandel, den Holländern gehörig, welche 1658 die Portugiesen daraus vertrieben. Ceylon liefert den besten Zimmet, auch Kaffe und Pfeffer; über dieses Pferde und Elephanten, welche auf den benachbarten Küsten sehr gesucht werden; auch wird mit Edelsteinen einiger Handel getrieben. Der Hauptplatz der niederländischen Regierung ist Colombo, eines der wichtigsten Etablissements der Holländer; nach diesem ist Trinconomale wegen seines wichtigen Hafens vorzüglich merkwürdig. – Bekannter Maßen haben die Engländer in dem gegenwärtigen Kriege Ceylon erobert, und zwar mit wenig Mühe; es war den 26. August 1795, daß sich der Gouverneur zu Colombo ergab, und zu gleicher Zeit dem Commendanten von Trinconomale den Befehl zufertigte, sich den Britten zu unterwerfen, der sich aber weigerte und durch eine Belagerung zur Uebergabe zwingen ließ.————————
*Ceylon, deren Größe auf 1700 Quadratmeilen angegeben wird, wurde durch den Frieden zu Amiens 1802 förmlich von Holland an England abgetreten. Indessen entstanden nachher wieder fürchterliche Vorfälle. Die Bewohner von Candy, der Hauptstadt von Ceylon, die ihren eignen Kaiser hatten und auch vorher von den Holländern nie unterjocht werden konnten, wurden von den Engländern angegriffen, und die Hauptstadt, die der König mit seinen Schätzen verlassen hatte, nach Besiegung der Candyer eingenommen. Der General Macdowall eilte, nachdem er hier einem andern das Commando übertragen hatte, hinweg; allein bald brach der abgesetzte König von Candy wieder hervor; es kam zu hitzigen Gefechten und darauf zu einer Unterhandlung zwischen dem englischen General Davie und dem König, wodurch jenem ein freier Abzug nach Trinconomale zugestanden wurde. Kaum aber waren die Engländer herausgezogen, so wurden sie aufs schändlichste überfallen und alle bis auf einige Leute hingeschlachtet. Die Malayen, welche es mit den Engländern halten, glühen nun von Rachsucht gegen die Candyer, da hingegen diese wieder von den Holländern unterstützt werden, so daß immerwährender Krieg hier die Losung ist.