Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Cap
Cap, überhaupt eine jede Landspitze, die sich ins Meer hinein erstreckt. Vorzugsweise ist dieß der Name des Vorgebirges der guten Hoffnung (Cap de bonne osperance). worunter man eigentlich die südwestliche Spitze des Hottentottenlandes in Afrika, in einem weitern Sinne aber die gesammten Besitzungen der Holländer in jenem Lande verstehet. Die Hauptproducte dieser Holländischen Niederlassung, welche sich unter einem mehr gemäßigten als heißen Himmelsstriche von der Küste über funfzig Tagereisen landeinwärts erstreckt, sind: Küchengewächse, Hülsenfrüchte, Getreide, Südfrüchte, der berühmte Capwein (auch Constantiawein genannt, weil er bei der Meierei Constantia wächst), Rindvieh, Schafe und alle Arten von Geflügel. Und deßwegen ist auch das Cap für die Ostindienfahrer, die hier Erfrischungen einzunehmen pflegen, von der größten Wichtigkeit. Die Urbewohner des Landes sind die Hottentotten, von gelbbrauner Farbe und schlankem Wuchse, die sich in mehrere Stämme abtheilen, und theils den Holländern unterworfen sind, theils noch ganz unabhängig in herumziehenden Horden und in der Wildniß leben. Nach und nach haben sich auch viele Europäer hier niedergelassen. Die einzige Stadt ist die so genannte Capstadt, am Fuße des Tafelberges. Das Cap wurde schon 1493 von Bartholomäns————
Diez entdeckt, aber erst 1650 mit einer Colonie bepflanzt. In dem gegenwärtigen Kriege ging es an die Engländer verloren, welche im Jahr 1795 Besitz davon nahmen. Eine vorzügliche Beschreibung desselben findet sich in Pattersons Reisen.
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* Das Cap (Cabo de bon esperanza), das eigentlich einer ungleich größern Bevölkerung – vielleicht von einigen Millionen Menschen – fähig wär, da man jetzt auf der ganzen Colonie ungefähr 50 bis 60,000 Menschen zählt, wurde durch den Frieden zu Amiens (1802) zwar den Holländern wieder zugestanden, jedoch so, daß der Hafen den übrigen drei contrahirenden Mächten (Großbritannien, Spanien und Frankreich) offen stehen, und diese keine andern Abgaben bezahlen sollten, als die Bataver selbst. Am letzten December des Jahres 1802 kam zwar wieder von Seiten der Engländer, als es eben geräumt werden sollte, Gegenbefehl; doch ging die Uebergabe endlich am 21. Febr. 1803 wirklich vor sich. Zu Anfange des J. 1806 wurde die Capstadt, nachdem die Engländer den 6. Januar gelandet und den 8. der holländischen Besatzung ein Treffen geliefert hatten, durch Capitulation an die Engländer übergeben, und zugleich das Eigenthum der batavischen sowohl als der französischen Regierung denselben überliefert.
Cap, überhaupt eine jede Landspitze, die sich ins Meer hinein erstreckt. Vorzugsweise ist dieß der Name des Vorgebirges der guten Hoffnung (Cap de bonne osperance). worunter man eigentlich die südwestliche Spitze des Hottentottenlandes in Afrika, in einem weitern Sinne aber die gesammten Besitzungen der Holländer in jenem Lande verstehet. Die Hauptproducte dieser Holländischen Niederlassung, welche sich unter einem mehr gemäßigten als heißen Himmelsstriche von der Küste über funfzig Tagereisen landeinwärts erstreckt, sind: Küchengewächse, Hülsenfrüchte, Getreide, Südfrüchte, der berühmte Capwein (auch Constantiawein genannt, weil er bei der Meierei Constantia wächst), Rindvieh, Schafe und alle Arten von Geflügel. Und deßwegen ist auch das Cap für die Ostindienfahrer, die hier Erfrischungen einzunehmen pflegen, von der größten Wichtigkeit. Die Urbewohner des Landes sind die Hottentotten, von gelbbrauner Farbe und schlankem Wuchse, die sich in mehrere Stämme abtheilen, und theils den Holländern unterworfen sind, theils noch ganz unabhängig in herumziehenden Horden und in der Wildniß leben. Nach und nach haben sich auch viele Europäer hier niedergelassen. Die einzige Stadt ist die so genannte Capstadt, am Fuße des Tafelberges. Das Cap wurde schon 1493 von Bartholomäns————
Diez entdeckt, aber erst 1650 mit einer Colonie bepflanzt. In dem gegenwärtigen Kriege ging es an die Engländer verloren, welche im Jahr 1795 Besitz davon nahmen. Eine vorzügliche Beschreibung desselben findet sich in Pattersons Reisen.
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* Das Cap (Cabo de bon esperanza), das eigentlich einer ungleich größern Bevölkerung – vielleicht von einigen Millionen Menschen – fähig wär, da man jetzt auf der ganzen Colonie ungefähr 50 bis 60,000 Menschen zählt, wurde durch den Frieden zu Amiens (1802) zwar den Holländern wieder zugestanden, jedoch so, daß der Hafen den übrigen drei contrahirenden Mächten (Großbritannien, Spanien und Frankreich) offen stehen, und diese keine andern Abgaben bezahlen sollten, als die Bataver selbst. Am letzten December des Jahres 1802 kam zwar wieder von Seiten der Engländer, als es eben geräumt werden sollte, Gegenbefehl; doch ging die Uebergabe endlich am 21. Febr. 1803 wirklich vor sich. Zu Anfange des J. 1806 wurde die Capstadt, nachdem die Engländer den 6. Januar gelandet und den 8. der holländischen Besatzung ein Treffen geliefert hatten, durch Capitulation an die Engländer übergeben, und zugleich das Eigenthum der batavischen sowohl als der französischen Regierung denselben überliefert.