Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Campo
Campo Formido – gewöhnlich, aber unrichtig, Campo Formio – ein kleines Castell bei (oder vielmehr eine Vorstadt von) Udine im ehemaligen östreichischen Friaul, oder im gegenwärtigen Departement Passeriano im Königreich Italien. Dieser unbekannte und unbedeutende Ort wurde durch den Friedensschluß merkwürdig, der daselbst in der Nacht vom 17. auf den 18. October 1797 zwischen Oestreich und Frankreich, und zwar von Seiten Oestreichs von den Gesandten Cobenzl, Merveld, Degelmann und Marchese de Gallo, von Seiten Frankreichs vom General Bonaparte unterzeichnet wurde. Daß der Friede hier, und nicht entweder zu Udiue, wo die östreichischen Friedensbevollmächtigten, oder zu Passeriano, wo Bonaparte sich aufhielt, unterzeichnet wurde, geschah wahrscheinlich, um einem Rangstreit auszuweichen, indem derjenige Theil, in dessen Aufenthaltsorte die Unterzeichnung erfolgt wäre, den Vorzug des Ranges hätte behaupten können. Die Hauptbedingungen dieses Friedens, dem schon sechs Monate vorher (am 18. April 1797) die Friedenspräliminarien zu Eckenwald bei Leoben in Steiermark vorausgegangen waren, sind bereits Th. IV. S. 239 u. 40 angegeben.
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