Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Bach, Johann Sebastian
Johann Sebastian Bach, der größte unter den Deutschen Tonkünstlern dieses in der musikalischen Literatur so berühmten Namens. Er wurde 1685 zu Eisenach geboren, und starb 1750. Er war anfangs Organist zu Mühlhausen, nachher Kapellmeister zu Weimar, darauf zu Cöthen, und endlich Musikdirector zu Leipzig. Er war der stärkste Clavier- und Orgelspieler, machte auf dem Pedal Läufer wie mit den Händen, und wußte während dem Spielen die Register unmerklich durch einander zu ziehen. So groß er als Virtuose war, so groß war er auch als Componist; seine Stücke aber sind so schwer gesetzt, daß man selbst ein Virtuose sein muß, um sie fehlerfrei zu spielen. Vergl. Mozart. Seine Söhne sind:  Wilhelm Friedemann, geboren 1710 zu Weimar, starb mit dem Titel eines Hessen-Darmstädtischen Kapellmeisters 1784 zu Berlin. Er war einer der größten und gelehrtesten Orgelspieler. Man hat von ihm die bekannten 6 Fugen fürs Clavier.
  Carl Philipp Emanuel, 1714 zu Weimar geboren und 1788 zu Hamburg gestorben, kam, nachdem er zu Leipzig die Rechtsgelehrsamkeit studirt hatte, als Musicus in königl. Preußische Dienste nach Berlin, und ward endlich Musikdirector zu Hamburg. Er hat mehrentheils für das Clavier gearbeitet, auch Melodien zu Gellerts geistlichen Liedern herausgegeben; und sein
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Versuch über die wahre Art Clavier zu spielen ist noch immer das einzige classische Werk in seiner Art.
  Johann Christoph Friedrich, geb. 1732, Concertmeister zu Bückeburg, ein großer Orgelspieler, der auch durch seine herausgegebenen Musikalien bekannt ist.
  Johann Christian (der Englische genannt) geb. 1735 zu Leipzig, gestorben zu London 1782, welcher wegen der galanten Manier, in der er geschrieben, lange Zeit ein Lieblings-Componist gewesen ist.
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