Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Agesilaus
Agesilaus, ein tapferer König der Spartaner.————————
* Agesilaus, ein berühmter Spartanischer König, der nach seines Bruders Agis Tode durch Lysander zum Thron erhoben, von diesem zwar selbst gestürzt werden sollte, allein den Plan entdeckte, und scheitern machte (s. den Art. Lysander in den Nachtr.). Er eröffnete dann, nach Lysanders Tode, seine ruhmvolle Laufbahn zuerst, von den Joniern gegen Artaxerxes zu Hülfe gerufen, in Asien, schlug die Perser, mußte sich dann gegen Theben, Korinth etc., die nun gegen Sparta selbst sich verbanden, wenden, und hatte es hier, als in der Folge ein neuer Krieg mit Theben ausbrach, mit Pelopidas und Epaminondas, den größten Feldherren damaliger Zeit, zu thun, rettete aber durch kluge Maßregeln, ohne sich in eine Schlacht einzulassen, Sparta, und nach mehrern Jahren, auch schon als 80jähriger Greis, die Stadt, die schon zum Theil in den Händen Epaminondas war (s. den Art. Theben, VI. 113.), und starb endlich auf seinem letzten Feldzuge, den er nach Aegypten gemacht hatte, und, mit Ehre und Geschenken überhäuft, von dort zurückkehrend, an die lybischen Küsten durch einen Sturm verschlagen worden war, in seinem 84sten Jahre. Von Person klein und unansehnlich, war er dennoch ein großer, gerechter, in seinen Sitten tadelloser, von seinen Soldaten beinahe angebeteter Regent, ob er gleich bisweilen die Tugend der Gerechtigkeit da verläugne-
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te, wo es darauf ankam, dem Staate oder seinen Freunden nützlich zu sein. – Die herrschende Leidenschaft bei ihm war Ruhmbegierde, der er wohl bisweilen auch andere Tugenden aufopferte. Er starb übrigens arm.
Agesilaus, ein tapferer König der Spartaner.————————
* Agesilaus, ein berühmter Spartanischer König, der nach seines Bruders Agis Tode durch Lysander zum Thron erhoben, von diesem zwar selbst gestürzt werden sollte, allein den Plan entdeckte, und scheitern machte (s. den Art. Lysander in den Nachtr.). Er eröffnete dann, nach Lysanders Tode, seine ruhmvolle Laufbahn zuerst, von den Joniern gegen Artaxerxes zu Hülfe gerufen, in Asien, schlug die Perser, mußte sich dann gegen Theben, Korinth etc., die nun gegen Sparta selbst sich verbanden, wenden, und hatte es hier, als in der Folge ein neuer Krieg mit Theben ausbrach, mit Pelopidas und Epaminondas, den größten Feldherren damaliger Zeit, zu thun, rettete aber durch kluge Maßregeln, ohne sich in eine Schlacht einzulassen, Sparta, und nach mehrern Jahren, auch schon als 80jähriger Greis, die Stadt, die schon zum Theil in den Händen Epaminondas war (s. den Art. Theben, VI. 113.), und starb endlich auf seinem letzten Feldzuge, den er nach Aegypten gemacht hatte, und, mit Ehre und Geschenken überhäuft, von dort zurückkehrend, an die lybischen Küsten durch einen Sturm verschlagen worden war, in seinem 84sten Jahre. Von Person klein und unansehnlich, war er dennoch ein großer, gerechter, in seinen Sitten tadelloser, von seinen Soldaten beinahe angebeteter Regent, ob er gleich bisweilen die Tugend der Gerechtigkeit da verläugne-
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te, wo es darauf ankam, dem Staate oder seinen Freunden nützlich zu sein. – Die herrschende Leidenschaft bei ihm war Ruhmbegierde, der er wohl bisweilen auch andere Tugenden aufopferte. Er starb übrigens arm.