Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Abt
Thomas Abt, ein berühmter philosophischer Schriftsteller, dessen vorzüglichsten Werke die Schriften vom Verdienste und von dem Tode fürs Vaterland sind, Werke, welche nicht bloß wegen ihres Inhalts, sondern auch wegen ihres feurigen und kühnen Ausdrucks in der Deutschen Literatur unvergeßlich bleiben werden. Nachdem er eine Zeit lang Professor zu Frankfurt an der Oder und zu Rinteln gewesen war, ernannte ihn der Graf Wilhelm von Schaumburg Lippe zu seinem Hof-, Regierungs- und Consistorialrath; allein er starb sehr bald darauf 1766 in seinem 28. Jahre, geliebt und geschätzt von seinem Fürsten, ein Freund der trefflichsten Köpfe seiner Zeit, eines Gleim, Lessing, Mendelssohn etc, und ein wirksamer Lehrer seiner Zeitgenossen und der Nachwelt.————————
Der Abt ist einer der vornehmern Geistlichen in der römisch-katholischen Kirche. Es sind dieselben zweierlei: entweder solche, die die Regierung über ein Kloster lebenslang haben – und dies ist die eigentliche Bedeutung, deren Entstehung man in dem Art. Mönchswesen, Th. III. S. 152 findet), oder bloße Titular-Aebte, welche, ohne Benennung eines Klosters, und ohne irgend einige Einkünfte, den bloßen Titel als Abt führen. Von der letztern Art gab es sehr viele in Italien und Frankreich (s. d. Art. Abbé); aber von der ersteren Gattung sind größtentheils die in Deutschland, wo es denn auch gefürstete Aebte (z. B. zu Kempten, Fulda, Corvey, St. Emmeran zu Regensburg etc.) gab, welche förmliche Landeshoheit ausübten, nunmehr aber seit dem Lüneviller Frieden große Veränderungen erlitten haben. (S. den Art. Stift, Th. V. S. 397 f.)
Thomas Abt, ein berühmter philosophischer Schriftsteller, dessen vorzüglichsten Werke die Schriften vom Verdienste und von dem Tode fürs Vaterland sind, Werke, welche nicht bloß wegen ihres Inhalts, sondern auch wegen ihres feurigen und kühnen Ausdrucks in der Deutschen Literatur unvergeßlich bleiben werden. Nachdem er eine Zeit lang Professor zu Frankfurt an der Oder und zu Rinteln gewesen war, ernannte ihn der Graf Wilhelm von Schaumburg Lippe zu seinem Hof-, Regierungs- und Consistorialrath; allein er starb sehr bald darauf 1766 in seinem 28. Jahre, geliebt und geschätzt von seinem Fürsten, ein Freund der trefflichsten Köpfe seiner Zeit, eines Gleim, Lessing, Mendelssohn etc, und ein wirksamer Lehrer seiner Zeitgenossen und der Nachwelt.————————
Der Abt ist einer der vornehmern Geistlichen in der römisch-katholischen Kirche. Es sind dieselben zweierlei: entweder solche, die die Regierung über ein Kloster lebenslang haben – und dies ist die eigentliche Bedeutung, deren Entstehung man in dem Art. Mönchswesen, Th. III. S. 152 findet), oder bloße Titular-Aebte, welche, ohne Benennung eines Klosters, und ohne irgend einige Einkünfte, den bloßen Titel als Abt führen. Von der letztern Art gab es sehr viele in Italien und Frankreich (s. d. Art. Abbé); aber von der ersteren Gattung sind größtentheils die in Deutschland, wo es denn auch gefürstete Aebte (z. B. zu Kempten, Fulda, Corvey, St. Emmeran zu Regensburg etc.) gab, welche förmliche Landeshoheit ausübten, nunmehr aber seit dem Lüneviller Frieden große Veränderungen erlitten haben. (S. den Art. Stift, Th. V. S. 397 f.)