Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
zuziehen
zu|zie|hen [mhd. zuoziehen = zufügen; verschließen, ahd. zuozihen = anziehen]: 1. a) durch Heranziehen schließen, eine Öffnung verschließen: die Tür [hinter sich] z.; b) durch Zusammenziehen eine Öffnung verschließen: den Vorhang, die Gardinen z.; einen Reißverschluss, jmdm. das Kleid z.; c) (eine Schnur o. Ä.) festziehen, fest zusammenziehen: einen Knoten, eine Schleife, einen Beutel z.; d) zusammengezogen werden: je mehr du ziehst, desto fester zieht sich die Schlinge zu; Ü wenn die Kurve sich ... zuzieht (Jargon; wenn ihre Krümmung zunimmt; ADAC-Motorwelt 4, 1983, 51). 2. hinzuziehen : einen Spezialisten, Gutachter, Anwalt, Arzt, Dolmetscher z.; Ulrich war diesen Erörterungen nicht zugezogen worden (Musil, Mann 224). 3. a) [als Folge eigenen Verhaltens, Verschuldens] bekommen, erleiden: ich habe mir [dabei] eine Erkältung, eine Infektion, eine Verletzung, einen Rippenbruch zugezogen; b) auf sich ↑"ziehen" (14 c): sich [mit etw.] jmds. Zorn, Hass, Antipathie z.; Annemarie zog sich heftige Vorwürfe zu, weil sie ..., ohne vorher zu fragen, einen Hängeschrank ... angeschafft hatte (Schreiber, Krise 185). 4. von auswärts in einem Ort als Einwohner hinzukommen : aus der Großstadt z.; er ist [hier] neu zugezogen; wir sind erst letztes Jahr zugezogen; Übersiedler, die von der Bundesrepublik in die DDR zugezogen sind (Klee, Pennbrüder 52). 5. sich [ziehend] irgendwohin bewegen : die Aufständischen ziehen auf die Hauptstadt zu; die Vögel ziehen den Bergen zu; Ü Kein Strom zog dem Haff und dem Meere zu (Wiechert, Jeromin-Kinder 29). 6. (seltener) dazurechnen, addieren: erst 20 % Rabatt abziehen und dann 13 % Mehrwertsteuer z. (Mathematik I, 47).
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