Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
zerschlagen
1zer|schla|gen [mhd. zerslahen, -slān, ahd. zislahan]: 1. a) durch Hinwerfen, Fallenlassen o. Ä. ↑"zerbrechen" (2): eine Tasse, einen Teller z.; zerschlagenes Geschirr; b) durch Aufprallen, Darauffallen o. Ä. stark beschädigen, zerstören: Ob auch der Pavillon halb zerstört, das Dach von einem niedergestürzten Kamine zerschlagen war ... (Schneider, Erdbeben 108); ein Stein zerschlug die Windschutzscheibe; das Geschoss zerschlug ihm das Knie; Der Blitz hatte sie (= die große Eiche) in lauter kleine Stücke zerschlagen (Wimschneider, Herbstmilch 32); c) mit Gewalt entzweischlagen, durch Schlagen zerstören: etw. mit dem Beil z.; in ihrer Wut hat sie das ganze Geschirr zerschlagen; Als ich erwachte, hatte er meine Laterne zerschlagen (Frisch, Stiller 199); er drohte, ihm alle Knochen zu z. (ugs.; ihn furchtbar zu verprügeln); Ü den Feind z. (im Krieg vernichtend schlagen); Die beiden anderen hatten der zerschlagenen (aufgeriebenen) 29. motorisierten Division angehört (Plievier, Stalingrad 161); d) (Kochk.) (Eier) ↑"schlagen" (1 l): Zuletzt bestreicht man den Teig ... mit ... zerschlagenem Ei (Horn, Gäste 233); e) (eine Einrichtung, Organisation o. Ä.) [gewaltsam, durch Zwangsmaßnahmen] auflösen, beseitigen, abschaffen: einen Spionagering, ein Kartell, ein Verbrechersyndikat, die Mafia z.; die Monarchie, den Rechtsstaat, den Staatsapparat z.; ehe sie (= die Gewerkschaften)... von den Nationalsozialisten ... zerschlagen wurden (Fraenkel, Staat 29); wenn ... die großen Bauernkaiser ... mit radikalen Maßnahmen die Macht des Großgrundbesitzes zu z. suchen (Thieß, Reich 88). 2. a) sich nicht erfüllen; nicht zustande kommen: der Plan, das Geschäft, die Sache hat sich leider zerschlagen; Wieder zerschlug sich eine Friedenshoffnung (Kühn, Zeit 252); b) zunichte machen: jmds. Hoffnung z.; ... gab es einen blutigen Zwischenakt, der um ein Haar alle großen Pläne des Kaisers auf immer zerschlagen hätte (Thieß, Reich 504); Wir hatten nun die Aufgabe, ... die eventuell unter der Bevölkerung aufkommenden Illusionen zu z. (Leonhard, Revolution 168). ∙ 3. (Bergmannsspr. früher) (von Gängen 8) sich [auf]teilen: Hier ist der Gang mächtig und gebräch ... Oft zerschlägt er sich vor dem Bergmann in tausend Trümmern (Novalis, Heinrich 69).————————
2zer|schla|gen : körperlich völlig erschöpft, ermattet, kraftlos; gerädert: nach dem anstrengenden Tag kam er ganz z. nach Hause; Er hatte geträumt ..., und am nächsten Morgen hatte er sich am ganzen Körper z. gefühlt (Musil, Mann 237); Sie fühlte sich müde, wie z. (Kirst, 08/15, 76).
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