Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
zehren
zeh|ren [1: mhd. zern = für Essen u. Trinken aufwenden; sich nähren; (essend) verbrauchen, zu ahd. zeran = zerreißen; kämpfen, Bedeutungsentwicklung über „vernichten, vertilgen“ zu „verbrauchen“]: 1. etw. Vorhandenes aufbrauchen, um davon zu leben: sie zehrten bereits von den letzten Reserven, von ihren Ersparnissen, von der Substanz; Ü der Vorsprung, von dem sie z. konnte, reichte noch für den zweiten Platz (Olymp. Spiele 1964, 29); Er zehrt eben von seinem alten Ruhm (sein alter Ruhm kommt ihm immer noch zugute; Sebastian, Krankenhaus 105); von schönen Erinnerungen, Eindrücken z. (sich daran nachträglich noch erfreuen); Ach, ein wunderschönes Jahr ... Davon werd' ich noch lange z. (Grass, Hundejahre 539). 2. a) die körperlichen Kräfte stark angreifen, verbrauchen; schwächen: Fieber zehrt; da die Seeluft zu sehr zehrte, reiste sie wieder ab; eine zehrende Krankheit; denn Lampenfieber sei eben doch eine äußerst zehrende Erscheinung, eine Art Krankheit (Wohmann, Irrgast 78); Die Berliner Pythia hat einen einträglichen, aber sichtbar zehrenden Job (e & t 6, 1987, 73); Ü eine zehrende (geh.; starke, verzehrende) Leidenschaft; b) jmdm. sehr zusetzen, sich bei jmdm. schädigend auswirken, etw. stark in Mitleidenschaft ziehen: der Kummer, die Sorge hat sehr an ihr gezehrt; die Krankheit zehrt an seinen Kräften; der Stress zehrt an ihrer Gesundheit; der Lärm, die Ungewissheit, die ständigen Aufregungen zehrten an seinen Nerven; Exploitationen, Abbrennen, Verwüstung zehren ... am Wald (Mantel, Wald 72).
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