Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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zahm
zahm [mhd., ahd. zam, rückgeb. aus mhd. zamen = zähmen, vertraut werden, ahd. zamōn = zähmen od. unmittelbar zu ↑"zähmen"]: 1. a) (von Tieren) an die Nähe von Menschen, an das Leben unter Menschen gewöhnt, keine Scheu vor dem Menschen habend, zutraulich: eine -e Dohle; ein -es Reh; die Eichhörnchen im Park sind ganz z.; bei sämtlichen in Gefangenschaft oder z. in Freiheit brütenden Vögeln (Lorenz, Verhalten I, 201); b) (von Tieren) sich nicht wild, nicht angriffslustig zeigend u. deshalb nicht gefährlich: ich gebe dir das -ste unserer Pferde; der Ziegenbock ist ganz z., du kannst ihn ruhig streicheln; Ü ... präsentiert sich die Aare um Bern herum ... nur noch als -es Flüsschen (Bund 11. 10. 83, 32); der Vulkan ist nicht immer so z., wie du ihn erlebt hast. 2. (ugs.) a) gefügig, brav, sich nicht widersetzend: eine ausgesprochen -e Klasse; Es geht ... alles dahin, die liebe Jugend frühzeitig z. zu machen und alle Natur ... und alle Wildheit auszutreiben (Kunze, Jahre 46); Sollte er diesen widerspenstigen Lehrling nicht z. kriegen? (Strittmatter, Wundertäter 142); b) gemäßigt, milde: eine sehr -e Kritik; jmdn. nur z. zurechtweisen; Ü Der 190 E kam bei nicht allzu -er (verhaltener, gemächlicher) Fahrweise ... mit insgesamt 9,5 Litern auf hundert Kilometer aus (NZZ 23. 12. 83, 39).
zahm