Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Zügel
Zü|gel, der; -s, - [mhd. zügel, ahd. zugil, zu ↑"ziehen", eigtl. = Mittel zum Ziehen]: an Trense od. Kandare befestigter Lederriemen zum Lenken od. Führen des Pferdes: dem Pferd die Z. anlegen; die Z. ergreifen, halten, schleifen lassen; Sie nahm ihr Pferd, ... setzte sich auf und nahm die Z. in die Hand (Böll, Adam 40); ein Reittier am Z. führen; drei feurige Rappen, sie tänzelten, und jeder wurde sehr kurz am Z. gehalten (Schnurre, Bart 106); das Pferd geht gegen den Z. (gibt im Genick nicht nach u. lässt sich nicht lenken); er fiel dem Pferd in die Z. (packte es am Zügel u. konnte es zum Stehen bringen); *die Z. [fest] in der Hand haben (die Führung, Befehlsgewalt innehaben u. dabei für straffe Ordnung sorgen); die Z. straffer anziehen (energischer auftreten, Gehorsam fordern); die Z. schleifen lassen/lockern (weniger streng sein, nicht jede Kleinigkeit bestimmen u. regeln); jmdm., einer Sache Z. anlegen (jmdn. in seinen Aktivitäten einschränken, etw. einer gewissen einschränkenden Ordnung unterwerfen): er sollte seiner Fantasie Z. anlegen; Die Länder haben ... dem schrankenlosen Egoismus der Parteien Z. angelegt (Augstein, Spiegelungen 15); [jmdm., einer Sache] die Z. schießen lassen (den Dingen freien Lauf lassen): Man muss der Jugend die Z. schießen lassen (Zeit 3. 4. 64, 8); jmdn., etw. am langen Z. führen (jmdn., etw. vorsichtig leiten, sodass Raum zur freien Entfaltung bleibt).
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