Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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wäh|len [mhd. weln, ahd. wellan, verw. mit 2"wollen"]: 1. a) sich unter zwei od. mehreren Möglichkeiten für jmdn., etw. entscheiden: als Geschenk ein Buch w.; die gehobene Beamtenlaufbahn w.; für die Vorhänge einen hellen Stoff w.; welche Farbe, welchen Wein, welches Gericht, welches Dessert hast du gewählt?; ich habe mir ihn zum Vorbild gewählt; mit diesem Knopf wählt man den Sender, die Frequenz, den Wellenbereich, das Waschprogramm; sie wählte den schnellsten Weg, die einfachste Methode; das Recht ..., Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu w. (Fraenkel, Staat 130); den günstigsten Zeitpunkt für etw. w. (etw. zum günstigsten Zeitpunkt tun); das kleinere Übel w. (in Kauf nehmen, weil man sich vor dem größeren noch mehr scheut); er pflegt seine Worte genau zu w. (pflegt genau zu überlegen, was er sagt); er hat den Freitod gewählt (geh.; hat sich das Leben genommen); Kalypso ..., insofern die selbstbewusste Frau, als sie sich den Mann ihrer Lust wählt (Bodamer, Mann 118); er (= der Stier) sucht den Ausgang aus der Arena des Todes, er möchte das Leben w. (Koeppen, Rußland 53); Ich habe den 8. September zu meinem Todestag gewählt (Rinser, Mitte 217); Ich gebe zu, dass der Treffpunkt eigentümlich gewählt ... ist (Langgässer, Siegel 452); er konnte w., ob er heute oder erst morgen fahren wollte; es sollte sich herausstellen, dass wir gut, klug gewählt hatten; Die Herrschaften haben gewählt? Unser elegantestes Abendjackett (Fallada, Mann 98); b) unter zwei od. mehreren Möglichkeiten der Entscheidung für jmdn., etw. prüfend, abwägend, vergleichend suchen: sorgfältig w.; er konnte unter mehreren, nur zwischen zwei Möglichkeiten w.; Hatte sie je gewählt? Nein, sie hatte immer lange gezögert und sich dann plötzlich entschieden (Hollander, Akazien 80). 2. beim Telefon durch Drücken der Tasten bzw. durch Drehen der Wählscheibe mit den entsprechenden Ziffern die Telefonnummer eines anderen Teilnehmers zusammensetzen, um eine Verbindung herzustellen: eine Nummer, den Notruf w.; du musst erst mal eine/die Null w.; Er wählte erneut den Anschluss von Erica Roth ... Die gewählte Verbindung kam nicht zustande (Rolf Schneider, November 84); erst w., wenn das Zeichen ertönt. 3. a) sich durch Abgeben seiner Stimme bei einer ↑"Wahl" (2 a) für jmdn., etw. entscheiden; durch ↑"Wahl" (2 a) bestimmen: einen Präsidenten, ein neues Parlament, den Landtag w.; die Verfassungsrichter werden für/auf acht Jahre, auf Zeit gewählt; jmdn. in den Stadtrat, in einen Ausschuss, zur Vorsitzenden, zum Klassensprecher w.; wen, welche Partei, was hast du gewählt (wem, welcher Partei hast du deine Stimme gegeben)?; sie wählten sich einen neuen Anführer; gewählt ist, wer die Mehrheit der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigt; eine demokratisch, frei gewählte Volksvertretung; b) bei einer ↑"Wahl" (2 a) seine Stimme abgeben: w. gehen; noch nicht w. dürfen; hast du schon gewählt?; in Frankreich wird gewählt (finden Wahlen statt); Hessen hat gewählt (die Wahlen in Hessen sind abgeschlossen); er wählt konservativ (gibt seine Stimme für eine konservative Partei ab).
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