Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
wo
wo [mhd. wā, ahd. (h)wār, eigtl. = an was (für einem Ort), zu was (für einem Ort)]: I. 1. an welchem Ort, an welcher Stelle?: wo warst du?; wo wohnt er?; wo ist sie geboren?; wo können wir uns treffen?; wo liegt das Buch?; Wo ist denn mein süßes Jungelchen, na wo ist er denn (Schädlich, Nähe 137); „Wo gibt's denn so was (ugs.; das ist unglaublich, so etwas gibt es doch nicht)!“, antwortete der Meister. „Weiß der Kerl doch tatsächlich nicht, dass morgen Feiertag ist ...“ (Fels, Sünden 84); steht im Satzinnern od. am Satzende, wenn mit einem gewissen Nachdruck gefragt wird: er hat w. auf uns gewartet, sagtest du?; Und seine Macht lag wo? (Denneny [Übers.], Lovers 134). 2. a) an welchem Ort, an welcher Stelle: die Stelle, wo der Unfall passiert ist; überall, wo Menschen wohnen; bleib, wo du bist!; Am Rande der Festplätze gibt es immer einen Verkaufsstand, wo die Gedichte der teilnehmenden Autoren angeboten werden (Chotjewitz, Friede 194); pass auf, wo sie hingeht! (ugs.; wohin sie geht!); wo immer er auch sein mag, ich werde ihn finden; wo ich auch hinblickte (ugs.; wohin ich auch blickte), es wimmelte von Ameisen; ein Bier zu brauen, wo (ugs.; bei dem) man nach jedem Schluck ... genüsslich seufzt (MM 11. 12. 65, 40); b) zu welcher Zeit: in dem Augenblick, zu dem Zeitpunkt, wo er hier ankam; Jetzt, wo du so krank bist (Chotjewitz, Friede 139); Schocker sehnt sich den Tag heran, wo auch er mit seinem Laster hier Pause machen wird (Ossowski, Flatter 20); c) (landsch. salopp, nicht standardspr.) der, die, das: das ist der Mann, wo am Steuer gesessen hat; Wem sagen Se 'n das. - Schlimmsten sind immer die, wo ein' bekehrn wolln (Schnurre, Ich 39); das war das beste Gerät, wo ich kriegen konnte. 3. (ugs.) irgendwo: Haube auf, ein bisschen wo rumgedreht, und den Motor kriegt keiner mehr an (H. Kolb, Wilzenbach 144); Wenn ich irgendjemand was versprochen hab', um eine Zeit wo zu sein, dass ich da unbedingt da wär' (Fichte, Wolli 150). II. 1. (veraltend) wenn: die Konkurrenz wird uns bald einholen, wo nicht übertreffen; Was die Leutchen über Balthasar schrieben, ... besaß, wo nicht schon den vollen Ernst des Amtlichen, so doch die liebliche Würde des Halbamtlichen (Muschg, Gegenzauber 255); er hilft überall, wo möglich, wo immer er kann. 2. a) zumal da, angesichts der Tatsache, dass ...: was wollt ihr verreisen, wo ihr es [doch] zu Hause wie im Urlaub habt; warum hast du das gesagt, wo du doch weißt, wie empfindlich er ist; b) obwohl, während: sie erklärte sich rundweg außerstande, wo sie [doch] nur keine Lust hatte. 3. (landsch. salopp, nicht standardspr.) a) "als" (I 1): Ich bin geblieben, und wo drei Jahre rum war'n, da hab' ich auch keine Lust mehr gehabt (Schmidt, Strichjungengespräche 115); b) "als" (I 2): Früher, ich meine jetzt ganz früher, wo hier noch die Germanen waren (Brot und Salz 334); macht ihr wieder blau wie im Winter, wo ihr die Briketts gekriegt habt (Bieler, Bär 270). 4. "wobei" (3), ↑"wofür" (3), ↑"wogegen" (3), ↑"womit" (3), ↑"wonach" (3), ↑"wovon" (3), ↑"wovor" (3), ↑"wozu" (3).
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