Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
wischen
wị|schen [mhd. wischen = wischen; sich schnell bewegen, ahd. wisken = wischen]: 1. eine od. mehrere Bewegungen bes. mit der Hand leicht reibend über eine Oberfläche hin machen : mit der Hand über den Tisch w.; sich mit dem Ärmel über die Stirn w.; du sollst nicht immer in den Augen w.; Ü Auf dem Weg in die Werkstatt ... wischte ihr die Luft aus einem fahlgrauen Himmel durchs Gesicht (Hahn, Mann 157); *jmdm. eine w. (ugs.; jmdm. eine Ohrfeige geben); einen gewischt kriegen (ugs.; 1. einen elektrischen Schlag bekommen. 2. verwundet werden). 2. a) durch Wischen (1) entfernen, von einer Stelle weg an eine andere Stelle bewegen: den Staub von der Glasplatte w.; jmdm., sich [mit einem Tuch] den Schweiß von der Stirn w.; sich den Schlaf aus den Augen w.; Unter herabhängenden Zweigen, die man aus dem Gesicht w. musste, fühlte auch Ingeborg sich wohl (H. W. Richter, Etablissement 47); Staub w. (durch Wischen beseitigen); b) durch Wischen (1) säubern, von etw. Unerwünschtem, Störendem o. Ä. befreien: jmdm., sich [mit der Serviette] den Mund w.; es (= das Pferd) fährt mit den Lippen über den Barrenrand, eine Geste, als wische es sich das Maul, erst dann taucht es in den Hafer (Frischmuth, Herrin 16); sich die Stirn w.; sie wischte sich die Augen [um ihre Tränen zu verbergen]; *[nur] zum Wischen sein (salopp; nichts wert sein, nichts taugen); c) (bes. nordd.) mit einem [feuchten] Tuch säubern: den Fußboden, die Treppe w.; Zum Glück wischen die schwarzen Zimmermädchen in jenem Hotel nicht unter den Betten (machen sie darunter nicht sauber; Frisch, Montauk 115). 3. sich schnell, leise u. unauffällig irgendwohin bewegen : Kradräder wischten durch Pfützen (Degenhardt, Zündschnüre 191); eine Katze wischte um die Ecke; Nur dem Drakul gelingt es immer wieder, dicht an der Theke entlang und unbemerkt, unter den Tisch zu w. (Frischmuth, Herrin 33).
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