Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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weichen
1wei|chen [mhd., ahd. weichen]: 1. [durch Liegen in Flüssigkeit o. Ä.] weich werden : die Wäsche, die Bohnen einige Stunden w. lassen; Im Waschbecken weichten blutverkrustete Tupfer (Sebastian, Krankenhaus 92). 2. (seltener) weich machen : Wäsche w. (einweichen); Es war ... ein ägyptischer Papyrusstrick, wunderbar geweicht, geklopft und geschmeidigt (Th. Mann, Joseph 591).————————
2wei|chen [mhd. wīchen, ahd. wīchan, eigtl. = ausbiegen, nachgeben, verw. mit 1↑"Weide"]: 1. sich von jmdm., etw. entfernen; weggehen: jmdm. nicht von der Seite/nicht von jmds. Seite w.; er wich nicht von ihrem [Kranken]bett; sie wichen keinen Schritt von ihrem Weg; Wie ein Gespenst blieb er stehen und wich nicht von der Stelle (Hesse, Narziß 168); Die erwachsenen Löwen weichen keinen Zoll von ihren Futterplätzen (natur 9, 1991, 56); Ü das Blut war aus ihrem Gesicht gewichen (geh.; sie war blass geworden); Ihr Blick wich nicht so bald von mir (Th. Mann, Krull 300). 2. (bes. einer Übermacht o. Ä.) Platz machen, das Feld überlassen: der Gewalt, dem Feind w.; Er wich ihnen schrittweise (H. Mann, Stadt 280); Wir sind so dicht hinter den weichenden Gegnern, dass ... (Remarque, Westen 87); Ü sie weichen einem moralischen Druck (Kirst, Aufruhr 112); die alten Bäume mussten einem Neubau w.; Die Verstörung wich erst dann der Erleichterung ..., als ... (Ransmayr, Welt 121). 3. (geh.) allmählich nachlassen, seine Wirkung verlieren, schwinden, verschwinden: die Beklommenheit, die Befangenheit, alle Unruhe war [von ihm] gewichen; Als meine Sonnenblindheit wich, sah ich, dass ... (Rinser, Mitte 98); Damit wich aber ... für Matthias Roth nicht der Geschmack des Liederlichen von der Szene (Kronauer, Bogenschütze 118).
1wei|chen
2wei|chen