Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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warm
wạrm [mhd., ahd. warm, wohl zu einem Wort mit der Bed. „(ver)brennen, schwärzen“, also eigtl. = verbrannt]: 1. a) eine verhältnismäßig hohe Temperatur habend: -e Luft; [angenehm] -es Wasser; [widerlich] -es Bier; ein -er Wind; ein -es Meer, Klima; -es Wetter; ein [verhältnismäßig] -er Winter; ein -er Sommerabend; -e Füße haben; in der -en Jahreszeit (im Sommer); die -en Länder des Mittelmeerraumes; bleib lieber im -en Bett liegen; im -en (geheizten) Zimmer; ein -es Essen (etw. Gekochtes); das Restaurant hat -e und kalte Küche (führt warme u. kalte Speisen); -e (heiße) Würstchen; am -en (Wärme ausstrahlenden) Ofen; Dann dachte sie an den -en Geruch im Kuhstall (Alexander, Jungfrau 16); -e Miete (ugs.; Warmmiete); ein ... Schreiben ... mit dem Angebot zum „-en Abbruch“ (ugs. verhüll.; zur Zerstörung durch Brandstiftung; Spiegel 39, 1989, 88); eine -e (Jägerspr.; frische) Fährte; der Kaffee, die Leiche war noch w.; der Heizkörper ist w., fühlt sich w. an; hier, heute ist es sehr w.; das Wasser ist 26 Grad w.; der Motor ist noch nicht [richtig] w., sollte nach einem Kaltstart sofort w. gefahren werden, muss [sich] erst w. laufen; den Motor [im Leerlauf, im Stand] w. laufen lassen; das Essen w. halten, stellen; die Suppe w. machen (heiß machen, erhitzen); ein Werkstück [mit dem Schweißbrenner] w. machen (Fachspr.; stark erhitzen); die Heizung auf „warm“ stellen; heute Abend esse ich w. (nehme ich ein warmes Essen zu mir); so ein Grog macht [schön] w. (wärmt einen auf); die Sonne scheint w.; w. (mit warmem Wasser) duschen; die Athleten müssen sich vor dem Wettkampf w. laufen (erwärmen sich durch Laufen); ich schlafe gern w. (in einem geheizten Raum); ihr habt es schön w.; hast du w.? (landsch.; ist dir warm?); bei der Arbeit wird [es] einem ganz schön w.; der Mantel hält/gibt w.; du musst dich w. halten (deinen Körper vor Kälte schützen); Sie (= die Unterhosen) werden w. halten (Remarque, Westen 132); das Zimmer kostet w. (ugs.; einschließlich der Heizkosten) 300 Mark [Miete]; etw. Warmes trinken; im Warmen sitzen; R mach dir doch ein paar -e Gedanken (salopp scherzh.; Erwiderung auf die Feststellung eines anderen, ihm sei kalt); Ü mir wurde ganz w. ums Herz (ich empfand ein tiefes Gefühl der Rührung, des Glücks o. Ä.); ein -es (angenehm-gedämpft u. ruhig wirkendes) Licht, Rot; das Instrument hat einen sehr -en Klang; mit seiner etwas rauen und doch wohltuend -en Knabenstimme (Thieß, Legende 94); der Raum wirkt hell und w. (behaglich); weich gesetzte, wunderbar w. timbrierte Klänge (Orchester 7/8, 1984, 659); ∙ Drum geschwind, eh' der ganze Eisklumpen auftaut; es macht w. (südd.; es ist warm; nach gleichbed. frz. il fait chaud) in der Nähe, und wir stehn da wie die Butter an der Sonne (Goethe, Götz III); b) den Körper warm haltend, vor Kälte schützend: -e Kleidung; eine -e Decke; sich w. anziehen, zudecken; sich etw. Warmes anziehen; *sich w. anziehen (ugs.; sich auf eine schwere Auseinandersetzung, eine unangenehme Erfahrung einstellen): du willst den Konzern verklagen? Na, dann zieh dich bloß w. an! 2. a) eifrig, lebhaft, nachdrücklich: einer von jenen Leuten, für welche die Polizei ein -es Interesse hegte (Werfel, Himmel 123); ... versuchte Justinian ... eine Änderung zu schaffen, der man wärmste Zustimmung nicht versagen konnte (Thieß, Reich 506); Ein Herr im Cutaway, w. interessiert an der Frage, ob meine Reise in vollkommener Annehmlichkeit verlaufen sei ... (Th. Mann, Krull 323); *weder w. noch kalt/nicht w. und nicht kalt sein (ugs.; gleichgültig, uninteressiert sein); b) ↑"herzlich" (1 b), tief empfunden, von Herzen kommend: -e Anteilnahme, Herzlichkeit; -e Dankesworte; Ich wurde mit -en kollegialen Gefühlen aufgenommen (Niekisch, Leben 113); c) ↑"herzlich" (1 a), freundlich: jmdm. einen -en Empfang bereiten; er bedankte sich mit einem -en Händedruck; eine Handlungsweise, deren Hochherzigkeit der „Eilbote“ und die übrige Presse in -en Worten zu würdigen wussten (Th. Mann, Hoheit 137); Sie war eine romantische, wunderbar -e Person (Dönhoff, Ostpreußen 65); Seine Briefe sind in der Regel wärmer, natürlicher und herzlicher, man möchte sagen: menschlicher (Reich-Ranicki, Th. Mann 176); Sie schüttelten Dohrn w. die Hand und gaben ihm den Abschied (Lenz, Brot 151); *sich jmdn. warm halten (ugs.; sich jmds. Gunst, Wohlwollen erhalten): den Baron halt' ich mir w., ein Küsschen hier und da schadet nicht (Winckler, Bomberg 207); [mit jmdm.] w. werden (ugs.; [zu jmdm.] eine Beziehung finden, [mit jmdm.] vertraut werden): die beiden müssen erst mal etwas w. werden [miteinander]; dass er mit diesen stocksteifen Hamburgern nicht w. werden konnte (Prodöhl, Tod 91); mit etw., irgendwo w. werden (ugs.; Gefallen an etw. finden; sich irgendwo einleben, wohl zu fühlen beginnen): als Norddeutsche ist sie im Schwäbischen nie richtig w. geworden; allmählich werde ich mit der neuen Arbeit, der Umgebung, dieser Stadt w. 3. (ugs., oft abwertend) ↑"schwul" (1): er ist w.