Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Widerspruch
Wi|der|spruch, der; -[e]s, ...sprüche [spätmhd. widerspruch]: 1. a) das Widersprechen (1 a); ↑"Widerrede" (1): sein W. war berechtigt; es erhob sich allgemeiner W.; dieser Vorschlag hat W. vonseiten der Opposition erfahren; keinen, nicht den geringsten W. dulden, vertragen, aufkommen lassen; jeden W. zurückweisen; ihre Äußerungen stießen überall auf W.; Ich möchte einmal erleben, dass er etwas ohne W. hinnimmt (Brot und Salz 340); etw. reizt zum W.; b) (bes. Rechtsspr.) das Widersprechen (1 b): W. gegen die einstweilige Verfügung einlegen; Gemeinderat beschließt W. gegen Entscheidung des Regierungspräsidiums (MM 10. 6. 75, 13); der Vorschlag wurde ohne W. angenommen. 2. das Sichwidersprechen (2), Sichausschließen; fehlende Übereinstimmung zweier od. mehrerer Aussagen, Erscheinungen o. Ä.: das ist ein nicht zu übersehender W.; worin liegt der W.?; etw. ist ein W. in sich; hier zeigt sich, welche Widersprüche ein Mensch in sich vereinigen kann; sein Lächeln steht im W. zu der Furcht in den Augen (Loest, Pistole 30); in W. zu jmdm., etw. geraten; sich in Widersprüche verwickeln (widersprüchliche Aussagen machen); ihre Taten stehen mit ihren Reden in krassem W. 3. (Philos.) Gegensatz zwischen zwei Erscheinungen, Prozessen, Systemen o. Ä., die einander bedingen, sich zugleich aber ausschließen; widerstreitende Einheit der Gegensätze: ein antagonistischer W.; der W. zwischen Natur und Gesellschaft, Wesen und Erscheinung, Form und Inhalt, Kapital und Arbeit.
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