Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Wahrheit
Wahr|heit, die; -, -en [mhd., ahd. wārheit]: 1. a) das Wahrsein; die Übereinstimmung einer Aussage mit der Sache, über die sie gemacht wird; Richtigkeit: die W. einer Aussage, einer Behauptung anzweifeln; »Das erste Opfer der Kriege ist immer die W.« (Voltaire) (Spiegel 25, 1995, 10); Alte Formulierungen ... beginnen ... wieder in mir zu rumoren und fragen mich nach ihrer W. (Stern, Mann 269); b) wirklicher, wahrer Sachverhalt, Tatbestand: die halbe, ganze, volle, reine, lautere W.; das ist die nackte (unverhüllte) W. (LÜ von lat. nuda veritas); eine traurige, bittere, unangenehme W.; es ist eine alte W. (eine bekannte Tatsache), dass ...; was er gesagt hat, ist die W. (ist wahr); an der Sache ist ein Körnchen W. (geh.; sie hat einen wahren Kern); die W. verschleiern, verschweigen; Dieser Dichter und Pamphletist hat den Deutschen zu viele und zu einfache -en gesagt (Reich-Ranicki, Th. Mann 114); jmdm. unverblümt die W. sagen (ungeschminkt sagen, was man denkt); die W. sagen/sprechen (nicht lügen); der W. zum Sieg verhelfen; seine Behauptung entspricht nicht der W. (ist nicht wahr); du musst bei der W. bleiben (darfst nicht lügen); Nunmehr wird geoffenbarte W. durch wissenschaftliche W. ersetzt (R. v. Weizsäcker, Deutschland 99); Ich will gleich mit der W. rausrückken und sagen, dass ... (Fels, Kanakenfauna 110); R die W. liegt in der Mitte (zwischen den extremen Standpunkten, Urteilen o. Ä.); *in W. (eigentlich; in Wirklichkeit): dass der Bau kleiner erscheine, als er in W. ist (Fest, Im Gegenlicht 346); ∙ Glaubt, ich berichte euch mit der W. (wahrheitsgemäß) (Goethe, Götz II). 2. (bes. Philos.) Erkenntnis (als Spiegelbild der Wirklichkeit), Lehre des Wahren (1 a).
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