Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Waffe
Wạf|fe, die; -, -n [geb. aus dem älteren, als Pl. od. Fem. Sing. aufgefassten Waffen, mhd. wāfen = Waffe; Schildzeichen, Wappen, ahd. wāf(f)an = Waffe, H. u.]: 1. a) Gerät, Instrument, Vorrichtung als Mittel zum Angriff auf einen Gegner od. zur Verteidigung (z. B. Hieb- od. Stichwaffe, Feuerwaffe): eine gefährliche, tödliche W.; primitive, veraltete, konventionelle, moderne, halbautomatische -n; atomare, nukleare, biologische, chemische -n; taktische und strategische -n; leichte, schwere -n; eine der am weitesten verbreiteten -n ist die Kalaschnikow; ein großer Schwarzmarkt ..., auf dem vor allem gebrauchte -n gehandelt werden (FAZ 29. 7. 99, 5); die -n ruhen (geh.; die Kampfhandlungen sind unterbrochen); eine W. besitzen, bei sich haben, mit sich führen; die Grenzbeamten suchten nach -n und Drogen; -n tragen, führen, einsetzen; die, seine W. laden, ziehen, entsichern, sichern, auf jmdn. richten; Ob allerdings auch die Armee bedingungslos ihre -n gegen das Volk ... einsetzen würde (FAZ 4. 8. 99, 1); Lewkow bemerkte, dass der Fahrer seine rauchende W. in die Pistolentasche zurücksteckte (Plievier, Stalingrad 314); zu den -n greifen (zu kämpfen beginnen); die -n niederlegen, schweigen lassen (geh.; die Kampfhandlungen beenden); den Umgang mit einer W. lernen; jmdn., sich, etw. mit der W. verteidigen; mit -n handeln; der Dienst mit der W. (als Soldat in den Streitkräften); jmdn., etw. nach -n durchsuchen; von seiner W. Gebrauch machen; sie starrten von -n (geh.; waren schwer bewaffnet ); verbundene -n (Milit.; Waffensysteme der Kampf- u. Kampfunterstützungstruppen, die auf dem Gefechtsfeld zusammenwirken); Ü eine scharfe politische, publizistische, juristische W.; eine wirksame W. im Kampf gegen die Seuche; seine Schlagfertigkeit ist seine beste, stärkste W. (Möglichkeit, sich durchzusetzen, sich zu wehren); Die W. der Empörung wird stumpf (Augstein, Spiegelungen 98); Unsere Zeitungen sind eine wichtige W. gegen die Verleumdungen der Reaktionäre (Kühn, Zeit 143); mit einem politischen Gegner die -n kreuzen (geh.; sich mit ihm auseinander setzen); Bei der Vernehmung schlug ich dem Gericht gewissermaßen alle -n aus der Hand (Niekisch, Leben 86); dass sie die Naivität nur spielt und als W. (als Mittel zu einem bestimmten Zweck) einsetzt (Zwerenz, Quadriga 87); Inoffiziell verhehlte man in Ankara keineswegs, den Fluss auch als strategische W. einzusetzen (natur 2, 1991, 23); jmdn. mit seinen eigenen -n schlagen (geh.; mit dessen eigenen Argumenten widerlegen); mit geistigen -n, mit -n des Geistes (geh.; mit Argumenten, Überzeugungskraft) kämpfen; *die -n strecken (geh.; 1. sich dem Feind ergeben: einige Tage nachdem das Deutsche Reich die -n gestreckt hatte [Grzimek, Serengeti 113]. 2. sich geschlagen geben, aufgeben); unter [den] -n sein/stehen (geh.; zur kriegerischen Auseinandersetzung bereit sein): es sind/stehen 80 000 Mann unter -n; jmdn. zu den -n rufen (geh. veraltend; zum Militärdienst einziehen): Ich habe meine Soldaten zu den -n rufen müssen (Hacks, Stücke 292); b) (veraltet) kurz für ↑"Waffengattung". 2. a) (Jägerspr.) Gewaff (des Keilers); b) Klauen (der Wildkatze u. des Luchses); c) Krallen (der Greifvögel).
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