Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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vor|stel|len [älter auch: fürstellen]: 1. nach vorn stellen: den Sessel [ein Stück weiter] v.; das rechte Bein [ein wenig] v. 2. vor etw. stellen: eine spanische Wand v. 3. die Zeiger vorwärts drehen: die Uhr [um] eine Stunde v. 4. a) jmdn., den man kennt, anderen, denen er fremd ist, mit Namen o. Ä. nennen: darf ich Ihnen Herrn ..., meine Schwester v.?; auf dem Empfang stellte sie ihn als ihren Verlobten vor; Ü dem Publikum einen neuen Star v.; der Autokonzern stellt sein neuestes Modell vor (zeigt es der Öffentlichkeit); Als der englische Biologe Rupert Sheldrake seine Theorie der „morphogenetischen Felder“ vorstellte ... (natur 10, 1991, 106); b) jmdm., den man nicht kennt, seinen Namen o. Ä. nennen: sich mit vollem Namen v.; er stellte sich [ihm] als Vertreter des Verlages vor; Ü der Kandidat stellte sich den Wählern vor (zeigte sich ihnen u. machte sich ihnen bekannt); mit diesem Konzert stellt sich das Orchester in seiner neuen Besetzung vor; sich bei/in einer Firma, beim Personalleiter v. (wegen einer Anstellung vorsprechen); Mit ausgeglichen guten Leistungen stellten sich die Finnen vor (Freie Presse 3. 1. 90, 5). 5. zur ärztlichen Untersuchung bringen; sich ärztlich untersuchen lassen: Aber hier war wohl niemand so zartfühlend, ihn deshalb gleich einem Psychiater vorzustellen (Loest, Pistole 107); er musste sich noch einmal dem Arzt, in der Klinik v. 6. a) (im Bild o. Ä.) wiedergeben, darstellen: was soll das, die Plastik eigentlich v.?; ... tat er dick, trug eine verwegen geschneiderte ... Uniform und konnte wohl einen Kavalier v. (Gaiser, Jagd 55); ... die mir in einer unverständlichen Sprache - wahrscheinlich stellte es Portugiesisch vor (war es Portugiesisch) - etwas zuriefen (Th. Mann, Krull 321); b) "darstellen" (4): ... mit dieser hübschen eleganten Karla, die was ganz Besonderes vorstellte (Lederer, Liebe 52); er stellt etwas vor (ist eine beeindruckende Erscheinung, Persönlichkeit); Es waren also alles Herren, die etwas im Leben vorstellten (die hoch geachtet wurden) und etwas erreicht hatten (Hollander, Akazien 113). 7. sich in bestimmter Weise ein Bild von etw. machen: ich stelle mir vor, dass das gar nicht so einfach ist; stell dir vor, wir würden gewinnen; das kann ich mir lebhaft v.!; ich hatte mir den Ausflug etwas anders vorgestellt; kannst du dir meine Überraschung v.?; ich kann ihn mir gut als Lehrer v.; was haben Sie sich als Preis vorgestellt?; wie stellst du dir das vor?; Georgette konnte sich ihn ferner nicht im Nachthemd v. oder gar nackt (Dürrenmatt, Grieche 6); darunter kann ich mir nichts v.; Ich stelle mir unter Liebe überhaupt nicht riesig viel vor (Musil, Mann 314). 8. jmdm. etw. eindringlich vor Augen halten, zu bedenken geben: der Pilot und der Schiffsmeister stellen dem Kapitän vor, dass die Fahrzeuge zu schwach seien für diesen Seegang (Schneider, Leiden 18); Er verliebt sich in ... die Gräfin d'Houdetot, die unglücklich verheiratet ist, aber bereits einen anderen liebt, und stellt ihr eindringlich vor, wie unmoralisch dies sei (Friedell, Aufklärung 87).
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