Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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vorhalten
vor|hal|ten: 1. a) vor jmdn., sich, etw. halten: [sich] beim Husten die Hand, ein Taschentuch v.; es genügte, ihnen (= den Dohlen) einzelne ... schwarze Federn vorzuhalten, um einen Schnarrangriff zu provozieren (Lorenz, Verhalten I, 20); jmdn. mit vorgehaltener Pistole bedrohen; Ü jmdm. jmdn. als Vorbild, Muster v.; Diesen Lehrsatz halte ich dir darum vor, damit du dich darin wiedererkennst (Th. Mann, Tod u. a. Erzählungen 121); b) (selten) nach vorn halten, vorstrecken: Sie hätte nur noch die Hand vorzuhalten brauchen, und wir hätten ihr ein Trinkgeld gegeben (Bieler, Bonifaz 120); c) (Fachspr.) beim Anvisieren eines Ziels einen ↑"Vorhalt" (2) berücksichtigen. 2. jmdm. Vorhaltungen in Bezug auf etw. machen: jmdm. seine Fehler, sein Verhalten, eine Äußerung v.; sie hielt ihm vor, dass er nicht aufgepasst habe; Wollen Sie mir mein Leben v., Sie mir? (Maass, Gouffé 283). 3. (ugs.) a) [gerade] in einer solchen Menge vorhanden sein, dass für einen bestimmten Zeitraum kein Mangel entsteht: der Vorrat, das Heizöl wird bis zum Frühjahr, noch einen Monat v.; b) anhalten, bestehen bleiben, dauern: Drei, vier Tage hielt solch Gefühl vor, dann flachte es ab, verwässerte (Loest, Pistole 249); er habe sich verlobt, aber das werde nicht lange v. (Grass, Hundejahre 292); 4. a) (Bauw.) Geräte, Gerüste, Bauteile vorübergehend zur Verfügung stellen; b) (Papierdt.) bereithalten, zur Verfügung halten: genügend Wechselgeld v.; Die einfachste Idee, alle Daten ... in einer zentralen Datenbank vorzuhalten (BdW 7, 1987, 73); Kulturpolitik ... muss hochwertige künstlerische Qualität und die entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten dafür auch dann v., wenn sie gerade einmal nicht besonders gefragt sind (NMZ 1, 1984, 8); dass die dort seit langem vorgehaltenen Flächen für die Hafenerweiterung ausreichen (Hamburger Abendblatt 8. 7. 85, 4).
vor|hal|ten