Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
vielmehr
viel|mehr [auch: -'-; mhd. vil mer, ahd. filo mer]: I. drückt aus, dass eine Aussage einer vorausgegangenen [verneinten] Aussage entgegengesetzt wird, diese berichtigt od. präzisiert: im Gegenteil; genauer, richtiger gesagt: er verehrt sie, v. er liebt sie; er ist dick, v. korpulent; Es stehen Betten darin, v. Bettstellen, ein paar Holzlatten, die mit Drahtgeflecht bespannt sind (Remarque, Westen 32); Da fiel ihnen ein, dass nicht nur die Spanier ..., dass v. auch deren Verwandte, die Portugiesen, sterblich waren (Jacob, Kaffee 113); Die Tätigkeiten der Beamten, Offiziere, Richter ... rechtfertigen sich weniger am Einzelinteresse als v. am Dienst an der Allgemeinheit (Fraenkel, Staat 326); ich kann dir darin nicht zustimmen, v. bin ich der Meinung/ich bin v. der Meinung, dass er im Recht war; Dieses letztere Ergebnis ist nicht die Folge von Preissteigerungen, v. ist der Verbraucher anspruchsvoller geworden (Herrenjournal 3, 1966, 22); Die Verfahrensregeln des englischen Parlaments sind nicht in einer einheitlichen Geschäftsordnung niedergelegt. Sie beruhen v. auf ... (Fraenkel, Staat 233); das ist kein Spaß, sondern v. bitterer Ernst; die öffentliche Meinung ... veränderte sich nicht so sehr wegen des atomaren Gleichstands, sondern v. wegen der Wandlungen in Russland selbst (Dönhoff, Ära 109); Man aß ihn (= Mangold) übrigens selten allein, sondern v. mit Linsen oder Saubohnen und vor allem mit Senf (André [Übers.], Essen 28). II. sondern: Er spendierte jedem Mitarbeiter ein Fahrrad. Keine Stahlrosse von der Stange, v. stabile Tourenräder (natur 3, 1991, 72); Es handelte sich also nicht darum, die Unmöglichkeit der Leidenschaft zu demonstrieren, v. darum, ihre äußersten Möglichkeiten ahnen zu lassen (Kronauer, Bogenschütze 396).
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