Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
vielleicht
viel|leicht [fi...] [spätmhd. villīhte, zusger. aus mhd. vil līhte = sehr leicht, vermutlich, möglicherweise]: I. 1. relativiert die Gewissheit einer Aussage, gibt an, dass etw. ungewiss ist; es ist denkbar, möglicherweise, unter Umständen: v. kommt er morgen; du hast dich v. geirrt; es wäre v. besser, wenn er nicht käme; Sie kennnen v. das Märchen von dem toten Mann (Seghers, Transit 216); einige von den Mitgliedern haben gesagt, dass der Vorstand v. überstürzt gehandelt hat (Kemelman [Übers.], Mittwoch 172); v., dass alles nur ein Missverständnis war; „Bist du zum Essen zurück?“ - „Vielleicht!“ 2. relativiert die Genauigkeit der folgenden Maß- od. Mengenangabe; ungefähr, schätzungsweise: Wenn um elf die Abendschicht aus dem Hafen kommt, haben die v. vierzig Leute nur eine einzige Waschgelegenheit (Klee, Pennbrüder 9); eine Frau von v. fünfzig Jahren. II. a) dient im Ausrufesatz der emotionalen Nachdrücklichkeit u. weist auf das hohe Maß hin, in dem der genannte Sachverhalt zutrifft; wirklich, in der Tat: ich war v. aufgeregt!; Der hat v. gebrüllt! (Brot und Salz 339); Du bist v. ein Miststück (Prodöhl, Tod 63); Sie haben v. eine Laune, Mann (Becker, Tage 115); b) dient am Anfang eines Aufforderungssatzes der Nachdrücklichkeit u. verleiht der Aufforderung einen unwilligen bis drohenden Unterton: v. wartest du, bis du an der Reihe bist!; v. benimmst du dich mal!; Vielleicht überlegen Sie mal, was das bedeutet ...! (Prodöhl, Tod 225); c) drückt in einer [an sich selbst gerichteten] Entscheidungsfrage aus, dass der Fragende eine negative Antwort bereits voraussetzt od. vom Gefragten eine solche erwartet; "etwa" (II 1): ist das v. eine Lösung?; ist das v. dein Ernst?
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