Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
verwickeln
ver|wị|ckeln [spätmhd. verwickeln]: 1. a) sich derart ineinander schlingen, durcheinander geraten, dass die Fäden, Schnüre o. Ä. nur mit Mühe zu entwirren sind: die Wolle, die Schnur, die Kordel hat sich verwickelt; b) in etw. hineingeraten, worin es sich verhakt u. hängen bleibt: das Seil des Ballons hatte sich im Geäst, in die Hochspannungsleitungen verwickelt (in ihm, ihnen verfangen); er rutschte ab, er verwickelte sich in der Fahne (Schnurre, Bart 144); So hat man Pottwale gefunden, die sich bei 980 m Tiefe in Telefonkabel verwickelt hatten (BdW 9, 1987, 44); Ü sie hat sich in Widersprüche verwickelt (hat Widersprüchliches gesagt); c) (selten) ineinander schlingen: ich habe die Enden der Fäden verwickelt; Ü Die Wahrheit würde jetzt alles auch nur noch mehr v. (komplizieren; Seghers, Transit 249); In allen Fakultäten treiben sich eitle Schwätzer herum, die die einfachsten Dinge bis zur Unkenntlichkeit verwickeln (verkomplizieren; Sloterdijk, Kritik 343). 2. (landsch.) mit etw. umwickeln: dem Verletzten das Bein v.; sie hatte eine verwickelte (mit einem Verband versehene) Hand. 3. jmdn. in eine unangenehme Sache hineinziehen, ihn daran beteiligen: jmdn. in eine Affäre, einen Fall, eine Schlägerei v.; er ist in einen Skandal, einen Prozess verwickelt; Dieses Mal geht es um einen bizarren Kunstraub, in den eine Gesellschaft von Schicken, Schönen, Scheußlichen verwickelt ist (Woche 3. 7. 98, 36); die Truppen waren in schwere Kämpfe verwickelt; jmdn. in ein Gespräch v. (ein Gespräch mit jmdm. anknüpfen); er ... weiß, dass sie keine Lust hat, sich in eine Diskussion v. zu lassen (Hilsenrath, Nacht 148).
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Ansicht: verwickeln