Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
vertreiben
ver|trei|ben [mhd. vertrīben, ahd. fartrīban]: 1. a) zum Verlassen eines Ortes zwingen: Menschen aus ihren Häusern, aus ihrer Heimat, von Haus und Hof v.; Wissen Sie eigentlich, Herr Pfarrer, weshalb Adam aus dem Paradies vertrieben wurde (Bobrowski, Mühle 61); Die Mehrzahl der vertriebenen Juden fand eine Zuflucht in Polen (Fraenkel, Staat 141); ich wollte sie nicht von ihrem Platz v. (scherzh.; wollte sie nicht veranlassen wegzugehen, aufzustehen); hoffentlich habe ich Sie nicht vertrieben (gehen Sie nicht meinetwegen fort)?; Ü sie hat mit ihrer Unfreundlichkeit die Kundschaft vertrieben; Andere Wirte hätten gejammert, dass wir ihnen einen Gast vertrieben hätten (Remarque, Obelisk 203); b) (bes. [lästige] Tiere) verscheuchen, verjagen: Mücken v.; Wenn ein Vogel einen anderen ... zu v. beabsichtigt ... (Lorenz, Verhalten I, 39); Sie wedelte verächtlich den Kuhschwanz und vertrieb die Fliegen (Döblin, Märchen 50); die Hühner aus dem Garten v.; Ü der Wind vertreibt die Wolken (treibt sie weg); der Kaffee wird deine Müdigkeit v.; die Tablette hat meine Kopfschmerzen vertrieben; ... und wollte wohl die trübe Stimmung v. (Bastian, Brut 149). 2. (bestimmte Waren) [im Großen] verkaufen, damit handeln: Zeitungen und Zeitschriften, Düngemittel v.; er vertreibt seine Waren auf Jahrmärkten und Messen; eine Verlagsgesellschaft, die juristische Ausbildungsliteratur ... herstellt und u. a. im Buchhandel vertreibt (NJW 19, 1984, 1106); dieses Produkt wird nur vom Fachhandel vertrieben. 3. (Fachspr.) (beim Malen) Farben verwischen, um Abstufungen zu erzielen.
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