Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
versteifen
ver|stei|fen [schon mniederd. vorstīven = steif machen, werden]: 1. "steif" (1) machen : einen Kragen [mit einer Einlage] v.; Lieberwirth ... versteifte sein Genick (H. Gerlach, Demission 41). 2. a) "steif" (2) werden : seine Glieder, Gelenke versteifen zusehends; b) "steif" (1) werden : Sobald Drehzahlunterschiede auftreten, ... versteift sich das Silikon (ADAC-Motorwelt 3, 1986, 34); Ü dass die ... Fronten sich sogar v. (verhärten) müssten (Thielicke, Ich glaube 262); Annerls Widerstand versteift sich förmlich sichtbar von Tag zu Tag (Brod, Annerl 131); c) "steif" (2) werden : Schmids Haltung versteifte sich (Stories 72 [Übers.], 68); Langsam näherte ich mich ihr, ... umschlang sie mit beiden Armen. Ich spürte, wie sie sich versteifte (Wellershoff, Körper 207); d) "steif" (3) werden : sein Glied versteifte sich. 3. mit Balken, Streben o. Ä. abstützen; mit Balken, Streben o. Ä. gegen Einsturz sichern : einen Zaun mit/durch Latten v.; eine Mauer, eine Baugrube [mit etw.] v.; Ich rundete die Masten, polierte den Kiel, versteifte die Stöckchen mit Wanten und Stagen (Bieler, Bonifaz 219). 4. hartnäckig an etw. festhalten, auf etw. beharren, sich von etw. nicht abbringen lassen : sich auf sein Recht v.; man wird ja manchmal sonderbar im Alter und versteift sich auf die verrücktesten Ideen (Süskind, Parfum 99); obwohl Constantin sich darauf versteifte, diese Anwandlungen als Eifersucht zu bezeichnen (Domin, Paradies 96). 5. (Börsenw.) (von einem Wertpapiermarkt) durch steigende Kurse gekennzeichnet sein : der Rentenmarkt hat sich versteift.
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