Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
verrückt
ver|rụ̈ckt [eigtl. 2. Part. von ↑"verrücken"]: 1. (salopp) krankhaft wirr im Denken u. Handeln; geistesgestört: in der Anstalt ist sie nur von -en Menschen umgeben; sie hatte Angst, v. zu werden; er führte sich auf wie v., als wäre er v.; wenn ich das mache, wird man mich für v. erklären; (oft übertreibend:) bei dem Lärm kann man ja v. werden (der Lärm ist unerträglich); du machst mich noch v. (bringst mich völlig durcheinander) mit deiner Fragerei; Es wird dir dauernd im Kopf rumgehen und dich ganz v. (konfus) machen (Funke, Drachenreiter 434); ich mache mich doch deswegen nicht v.; R ich werde v.! (das ist aber überraschend, erstaunlich, verwunderlich!); bist du v. [geworden]? (weißt du überhaupt, was du da sagst, tust?); *wie v. (ugs.; außerordentlich viel, gut, stark, schnell): wie v. laufen; es hat die ganze Nacht wie v. geregnet; das Ekzem juckt wie v.; und ich am Schreibtisch saufe wie v. (Fels, Kanakenfauna 139); Das klappt wie v. (Woche 17. 1. 97, 20); v. spielen (ugs.; 1. nicht die üblichen, gewohnten Verhaltensweisen zeigen, die Beherrschung verlieren u. sich ungewöhnlich benehmen: der Chef spielt heute mal wieder v.; richtig v. hast du gespielt. Hast den Arzt beleidigt, ihn und die Pfleger Folterknechte ... genannt [Gabel, Fix 61]. 2. nicht mehr richtig funktionieren, nicht so sein, ablaufen wie üblich: meine Uhr spielt v.; in diesem Jahr spielt das Wetter völlig v.). 2. (ugs.) auf absonderliche, auffällige Weise ungewöhnlich, ausgefallen, überspannt, närrisch: -e Ideen, Einfälle; eine ganz -e Mode; -e Streiche spielen; ein -er Kerl; sie ist ein -es Huhn; das war ein -er Tag; Manchmal denke er, sie (= die Deutschen) fürchteten die Krise nicht, sondern liebten sie ... auf eine -e, besessene Weise (Fest, Im Gegenlicht 270); Natürlich ist May ein bisschen v., aber das sind doch die Schriftsteller alle (Loest, Pistole 35); sie kleidet sich -er als alle andern; so etwas Verrücktes!; er hat wieder etwas ganz Verrücktes angestellt; *auf, nach etw. v. sein (ugs.; auf etw. versessen sein, etw. unbedingt haben wollen): Das Wartezimmer des Produktionsbüros ist mit Schauspielern verstopft, die alle ganz v. danach sind, in Rossellinis Film zu spielen (Kinski, Erdbeermund 116); jene neuartigen Düfte, nach denen Paris verrückt war (Süskind, Parfum 131); sie ist ganz v. auf Süßigkeiten; auf jmdn., nach jmdm. v. sein (ugs.; sehr verliebt in jmdn. sein, mit jmdm. geschlechtlich verkehren wollen): er ist ganz v. auf dieses Mädchen, nach diesem Mädchen. 3. (ugs.) über die Maßen, außerordentlich, sehr: das Kleid ist v. bunt; Der Tee war v. heiß (Dorpat, Ellenbogenspiele 166).
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