Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
verarbeiten
ver|ạr|bei|ten [älter = bearbeiten, eigtl. = durch Arbeit beseitigen]: 1. a) [bei der Herstellung von etw.] als Material, Ausgangsstoff verwenden: hochwertige Materialien, feinste Tabake v.; Ebenso fehlt der entsprechende Einsatz in der Industrie, die die Nahrungsmittel verarbeitet (Gruhl, Planet 77); verarbeitende Industrie (Wirtsch.; Industrie, in der Rohstoffe verarbeitet od. Zwischenprodukte weiterverarbeitet werden); Ü er hat in seinem Roman viele Motive aus der Mythologie verarbeitet; Meist verarbeitete er ein politisches Ereignis noch am selben Tag - abends auf dem Podium trug er das Gedicht bereits vor (Raddatz, Traditionen I, 160); Beim Lesen verarbeitet es (= das menschliche Gehirn) ein Wort nach dem anderen (natur 3, 1994, 32); b) in einem Herstellungsprozess zu etw. machen: Fleisch zu Wurst, Gold zu Schmuck v.; Nach diesem Prinzip wird Gülle und Stroh zu Festmist verarbeitet (Freie Presse 3. 1. 90, 7); Ü einen historischen Stoff zu einem Roman v.; Mit einem Kostenaufwand von 3,4 Millionen DM hat das deutsche Fernsehen ... den Roman zu einer 13-teiligen Serie verarbeitet (Saarbr. Zeitung 24. 12. 79, 9/11/13); c) beim Verarbeiten (1 a) verbrauchen: wir haben schon drei Säcke Zement verarbeitet; d) sich in einer bestimmten Weise ↑"verarbeiten" (1 a) lassen: der Leim verarbeitet sich gut. 2. a) verdauen: mein Magen kann solche schweren Sachen nicht v.; b) geistig, psychisch bewältigen: sie muss die vielen neuen Eindrücke, diese Enttäuschung, das schreckliche Erlebnis erst einmal v.; Aber selbst heute habe ich diesen ganzen Themenkomplex noch nicht verarbeitet (Augsburger Allgemeine 27./28. 5. 78, VIII); Er war kein mitteilsamer Mensch, musste alles, was ihn bewegte, erst einmal v. (Danella, Hotel 94).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: verarbeiten