Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Verständnis
Ver|stạ̈nd|nis, das; -ses, -se [mhd. verstentnisse, ahd. firstantnissi, zu: firstantan, ↑"verstehen"]: 1. das Verstehen (2 a): dem Leser das V. [des Textes] erleichtern; diese Tatsache ist für das V. der weiteren Entwicklung äußerst wichtig; Es ist nicht das erste Mal, dass die Medizin ein lange Zeit gültiges V. einer Krankheit aufgeben ... muss (Woche 9. 1. 98, 1); im juristischen V. (juristisch gesehen) ist er kein Kind mehr; Beide, der Arzt und der Prophet, sind im sittlichen V. (sittlich gesehen) Anwälte der Wahrhaftigkeit und der Gerechtigkeit (Meier, Paracelsus 32); Ich erwähne diese frühe Trennung von meiner Mutter, weil es zum V. dessen, was ich hier sagen will, wichtig ist (Stern, Mann 19). 2. Fähigkeit, sich in jmdn., etw. hineinzuversetzen, jmdn., etw. zu ↑"verstehen" (3 a); innere Beziehung zu etw.; Einfühlungsvermögen: ihr geht jedes V. für Kunst ab; Zeremonien, Feierlichkeiten. So für die Gaffer. Na, dafür fehlt mir jedes V. (Th. Mann, Hoheit 161); Ganz allgemein ist darauf hinzuweisen, dass in einer Epoche vorherrschenden Freihandels ... der kulturelle Austausch und das V. zwischen den Völkern wachsen (Fraenkel, Staat 133); bei jmdm. V. finden; kein V. für die Jugend haben, aufbringen; ich habe [durchaus] volles, [absolut] kein V. dafür (verstehe durchaus, absolut nicht), dass er sich so rigoros verhält; die Lehrerin bringt ihren Schülern viel V. entgegen; er zeigte großes V. für ihre Sorgen; bei ihr kannst du auf V. rechnen; für die durch den Umbau bedingten Unannehmlichkeiten bitten wir um [Ihr] V.; Jean Améry, der in den siebziger Jahren nicht müde wurde, um V. für Heinrich Mann zu werben (Reich-Ranicki, Th. Mann 114). 3. (veraltet) Einvernehmen: jmdn. ins V. ziehen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Verständnis