Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Verlegenheit
Ver|le|gen|heit, die; -, -en [mhd. verlegenheit = schimpfliche Untätigkeit]: 1. durch Befangenheit, Verwirrung verursachte Unsicherheit, durch die man nicht weiß, wie man sich verhalten soll: seine V. verbergen; sie brachte ihn mit ihren Fragen in V.; Ein einziges Wort kann mich in die ungeheuerste und stürmischste V. setzen (R. Walser, Gehülfe 116); ... und als ich ihn daran erinnerte, dass er doch diese Erzählung, laut eigener Aussage, einst auswendig gelernt habe, geriet er ein wenig in V. (Reich-Ranicki, Th. Mann 93); vor V. rot werden; er steckt vor lauter V. die Hände in die Hosentasche (Spoerl, Maulkorb 133); Geträumt, er erzähle mir zu meiner größten V. englische Witze, deren Pointen ich nicht verstehe (Gregor-Dellin, Traumbuch 99). 2. Unannehmlichkeit (als Befindlichkeit); unangenehme, schwierige Lage: jmdm. -en bereiten; Ich ... habe nur auf einen Wink gewartet, mich nach der Art Ihrer -en mit Teilnahme erkundigen zu dürfen (Th. Mann, Krull 274); jmdm. aus einer V. helfen; sich mit etw. aus der V. ziehen; in großer finanzieller V. sein; Aber das düstre Bedauern kam nur aus der Zwicklage, in der sie staken, einer dieser Gefangenschaften und ausweglosen -en, wie sie das Leben erzeugt (Th. Mann, Joseph 596); ich kann auch zahlen, falls ich in die V. (in diese Lage) komme.
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