Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
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Vergangenheit
Ver|gạn|gen|heit, die; -, -en [zu ↑"vergehen"]: 1. a) der Gegenwart vorangegangene Zeit [u. das in ihr Geschehene]: V., Gegenwart und Zukunft; die jüngste V. (soeben erst verstrichene Zeit); Nur berichtet das vorliegende Tagebuch nicht über vergangene Zeiten, sondern über die allerjüngste V., ja über die heute noch anhaltende Gegenwart (Woche 25. 4. 97, 30); die unbewältigte V. (bes. in Bezug auf die Verbrechen des Nationalsozialismus); die V. lebendig werden lassen, heraufbeschwören, enthüllen, wachrufen; die Historiker erforschen die V.; etw. gehört der V. an (ist nicht mehr üblich, zweckmäßig usw.); aus den Fehlern der V. lernen; Wir müssen daran denken, in welch graue V. ... das zurückreicht (Ceram, Götter 335); Wenn wir in der V. (früher) mehr Kontakte gehabt hätten ... (Dönhoff, Ära 157); sie hat mit der V. gebrochen (will nichts mehr davon wissen); einen Strich unter die V. ziehen (vgl. ↑"Strich" 1 a); b) jmds. Leben bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt: seine politische, kriminelle V.; ... wird tatsächlich meine ganze V. vor mir aufstehen (Thielicke, Ich glaube 156); eine zweifelhafte V. haben; sie hat eine bewegte V. hinter sich; Indessen begrüßte er mich nicht besonders freudig - es schien, als dächte er ungern an die gemeinsame V. zurück (Jünger, Bienen 54); die Stadt ist stolz auf ihre [große] V. (Geschichte); eine Frau mit V. (eine Frau, die schon mehrere Liebschaften hatte); In -en rumzustochern war nicht nötig, denn die wenigen Abenteuer ... gaben nur ungenaue ... Erinnerungen her (Grass, Unkenrufe 156); er schweigt über seine braune (nationalsozialistische) V. 2. (Sprachw.) Zeitform, die ein vergangenes Geschehen ausdrückt: die drei Formen der V.; ein Verb in die V. setzen.
Ver|gạn|gen|heit, die; -, -en