Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Vater
Va|ter, der; -s, Väter [mhd. vater, ahd. fater, viell. urspr. Lallwort der Kinderspr.]: 1. a) Mann, der ein od. mehrere Kinder gezeugt hat: der leibliche, eigene V.; ein guter, besorgter, treu sorgender, liebevoller, strenger V.; V. und Mutter; der V. und seine Kinder; er ist V. von drei Kindern, eines unehelichen Kindes; er ist V. geworden (ein von ihm gezeugtes Kind ist geboren worden); ein werdender V. (scherzh.; Mann, der im Begriffe ist, Vater zu werden); er ist ganz der V. (ist, sieht seinem Vater sehr ähnlich); er war immer wie ein V. zu mir (war mir ein väterlicher Freund); Der Willi war jetzt bereits zweifacher unehelicher V. (Sommer, Und keiner 12); Sind Väter die besseren Mütter? Mal ja, mal nein (Spiegel 13, 1980, 8); der Tod Ihres Herrn -s; sie feiern den Geburtstag des, ihres -s/(landsch. ugs.:) -s Geburtstag; sie kommen immer wieder zurück, um sich bei -n (landsch. ugs.; zu Hause beim Vater) auszusprechen; das hat er vom V. (ugs.; diese Eigenschaft hat er von seinem Vater geerbt); R [alles] aus, dein treuer V.! (scherzh.; nun ist Schluss!, es besteht jetzt keine weitere Möglichkeit, Gelegenheit mehr!); Ü er ist der [geistige] V. (Schöpfer, Urheber) dieser Idee; die Väter des Grundgesetzes; Auch die Reform des Scheidungsrechts hat sich nicht ganz so entwickelt, wie es sich ihre Väter ursprünglich vorgestellt hatten (Zeit 6. 6. 75, 2); *V. Staat (scherzh.; der Staat, bes. im Zusammenhang mit Finanzen, Steuern o. Ä.): V. Staat hilft beim Altbaukauf (MM 7. 8. 85, 11); V. Rhein (dichter., emotional, oft scherzh.; der Fluss Rhein in der Personifizierung eines Vaters); Heiliger V. (kath. Kirche; Ehrentitel u. Anrede des Papstes); kesser V. (salopp, oft abwertend; maskulin wirkende homosexuelle Frau): Ich gestand Julia auch, dass ich bisexuell bin und dass Carmens Anziehung darin besteht, dass sie im Grunde ein herrschsüchtiger „kesser V.“ ist - dominierend und doch attraktiv, unsentimental und sehr intelligent (Wolff [Übers.], Bisexualität 236); ach, du dicker V.! (ugs.; ↑"Ei" 2 b); b) Mann, der in der Rolle eines Vaters (1 a) ein od. mehrere Kinder versorgt, erzieht: die Kinder haben wieder einen V.; bei ihrem neuen V. geht es ihnen gut; c) Mann, der als Beschützer, Helfer, Sorgender für andere da ist, eintritt: der V. der Armen, der Hilflosen; d) (ugs., oft fam. scherzh. od. abwertend) alter, älterer Mann: na, V., wie geht es denn? 2. männliches Tier, das einen od. mehrere Nachkommen gezeugt hat: die Jungen werden in gleicher Weise vom V. wie von der Mutter gefüttert. 3. (kath. Kirche) a) (seltener) Pater; b) Ehrentitel u. Anrede eines höheren katholischen Geistlichen. 4. (Rel.) Gott, bes. im Hinblick auf seine Allmacht, Weisheit, Güte, Barmherzigkeit u. auf die Gotteskindschaft der Menschen: der V. im Himmel; Gott V. 5. (geh. veraltet) Vorfahren, Ahnen: das Land seiner Väter; *sich zu den Vätern versammeln/zu seinen Vätern versammelt werden (geh. veraltet, noch scherzh.; sterben; nach der Vorstellung, dass der Verstorbene im Jenseits seine Vorfahren [= Väter] wiederfindet). 6. (Technik) positive Form zum Pressen von Schallplatten.
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