Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
$
&
-
1
5
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
[U]
V
W
X
Y
Z
`
£
¥
Œ
Α
Β
Γ
Δ
Ε
Ζ
Η
Θ
Ι
Κ
Λ
Μ
Ν
Ξ
Π
Ρ
Σ
Τ
Ϋ
Χ
Ω
übersehen
über|se|hen (ugs.): etw. allzu oft sehen u. es deshalb nicht mehr sehen mögen: ich habe mir das Bild übergesehen; die Tapete sieht man sich schnell über; Blauer Trenchcoat ist eigentlich ganz abgekommen. Die Leute haben ihn sich übergesehen (Fallada, Mann 94).————————
über|se|hen: 1. frei, ungehindert über etw. hinwegsehen können: von dieser Stelle kann man die ganze Bucht ü.; Sie übersah die Straße von der Jerusalem-Kirche bis zum Otto-Platz (Bieler, Bonifaz 112). 2. in seinen Zusammenhängen erfassen, verstehen: die Folgen von etw., die Lage, seine Situation ü.; Niemand übersieht die Ereignisse besser, niemand weiß klarer die Weltlage darzustellen (St. Zweig, Fouché 189); ... Vierbein, dem es nicht auf Anhieb gegeben war, das Ausmaß dieser Tragödie zu ü. (Kirst, 08/15, 440); Noch lässt sich nicht ü., ob die Sowjets auch Entscheidendes zu tun bereit sind (Dönhoff, Ära 208). 3. a) versehentlich nicht sehen: einen Fehler, einen Hinweis, einen Wegweiser, ein Stoppschild ü.; der Defekt an der Bremse war bei der Inspektion übersehen worden; mit seinen roten Haaren ist er nicht zu ü.; ... und so zappelte ich mich wohl etwas ab und benahm mich ein wenig auffällig, um nicht völlig übersehen zu werden (Reich-Ranicki, Th. Mann 207); Ü Wir haben den Krieg verloren, Herr Schulz, haben Sie das übersehen? (Remarque, Obelisk 213); b) absichtlich nicht sehen, bemerken: sie übersah seine obszöne Geste; und wenn Susanne über Nacht nicht da war, wurde es großzügig übersehen (Danella, Hotel 96); jmdn. geflissentlich, hochmütig ü.; Dass es aber auch in der Schweiz Komponistinnen gab und gibt, ist bis heute beharrlich übersehen worden (Brückenbauer 11. 9. 85, 14).
über|se|hen
über|se|hen