Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
überraschen
über|rạ|schen [zu ↑"rasch", urspr. = plötzlich über jmdn. herfallen, (im Krieg) überfallen]: 1. anders als erwartet sein, unerwartet kommen, etw. Unerwartetes tun u. deshalb in Erstaunen versetzen: seine Absage, die Nachricht, die Entscheidung hat mich überrascht; Im März 1921 überraschte uns eine Sensation (Niekisch, Leben 95); Eines Tages überraschte mich der Klassensprecher mit der Frage (Hofstätter, Gruppendynamik 114); Immerhin bist du hier unter deinem richtigen Namen abgestiegen. Was mich eigentlich überrascht hat (Fallada, Herr 230); von etw. [un]angenehm, wenig, nicht weiter, nicht im Geringsten überrascht sein; wir waren über den herzlichen Empfang überrascht; sich überrascht von etw. zeigen; bei diesen Worten hob er überrascht den Kopf; So überrascht es nicht, dass die essayistische Prosa von Heinrich Mann kein nennenswertes Echo hatte (Reich-Ranicki, Th. Mann 140). 2. mit etw. nicht Erwartetem erfreuen: jmdn. mit einem Geschenk ü.; sie überraschte mich mit ihrem Besuch; Manchmal überraschen mich meine Arbeiter mit einem hübschen eigenen Einfall (Bieler, Bonifaz 169); R lassen wir uns ü. (warten wir es ab); ich lasse mich [gern] ü. (oft iron.; wir werden es ja sehen). 3. bei einem heimlichen od. verbotenen Tun völlig unerwartet antreffen: die Einbrecher wurden [von der Polizei] überrascht; er überraschte die beiden bei einem Schäferstündchen. 4. jmdn. ganz unvorbereitet treffen, über ihn hereinbrechen: vom Regen, von einem Gewitter überrascht werden; das Erdbeben überraschte die meisten Menschen im Schlaf; Während dieser Arbeit hatte die Dunkelheit sie überrascht (Schnabel, Marmor 101); ... der Rittmeister sei vom Tode nicht überrascht worden (Bergengruen, Rittmeisterin 121).
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