Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Umtrieb
Ụm|trieb, der; -[e]s, -e: 1. a) (abwertend) meist gegen den Staat od. bestimmte Kreise gerichtete, geheime Aufwiegelungsversuche, umstürzlerische Aktivitäten: politische, gefährliche, verbrecherische -e; Diesmal war es nicht die Camorra, von deren -en fast täglich zu lesen ist (Fest, Im Gegenlicht 271); er wurde wegen hochverräterischer -e verhaftet; b) (landsch.) Aktivitäten einer Person, in einem bestimmten Bereich: Die Gefühle eines für Lebzeiten von Sorge, Hunger und Obdachlosigkeit gesicherten Pensionärs im Busen, beharrte er mollig faul im Rasen, ... überschaute weithin den Schauplatz seiner früheren -e (Hesse, Sonne 17). 2. a) (Forstw.) Zeitspanne vom Pflanzen eines Baumbestandes bis zum Abholzen; b) (Landw., Weinbau) Dauer der Nutzung mehrjähriger Pflanzen od. eines Viehbestandes. 3. (Bergbau) Grubengang, der an einem Schacht vorbei- od. um ihn herumgeführt wird. 4. (bes. schweiz.) "Umstand" (2): Ausziehen würde man ja doch müssen. U. gäbe es ohnehin (Muschg, Gegenzauber 93); ... derjenige organische Abfall, der sich ohne große -e gesondert einsammeln ließe ... (NZZ 12. 10. 85, 31); ∙ Aber in finsterm Gemüte soll mancher gedacht haben, wie er später bekannte: gar viel Geld und -e wage er nicht eines ungetauften Kindes wegen (Gotthelf, Spinne 50).
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