Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
Umschlag
Ụm|schlag, der; -[e]s, Umschläge [4: mhd. umbeslac; 5: mniederd. ummeslach = Tausch, Jahrmarkt]: 1. a) etw., womit etw., bes. ein Buch, eingeschlagen, eingebunden ist: ... zwei Hefte aus dem Jahr 1915: schwarz-weiß-roter U. mit großem Eisernem Kreuz (Dönhoff, Ära 119); ein einziges Durcheinander ... Eine alte Nummer von einer Mädchenzeitschrift ohne U., eine leere zusammengeknüllte Bonbontüte und ein kleiner Spiegel (Thor [Übers.], Ich 62); b) kurz für ↑"Briefumschlag": Sie hatte einen großen U. mitgebracht, der an sie adressiert und frankiert war (Brand [Übers.], Gangster 21). 2. [feuchtes] warmes od. kaltes Tuch, das zu Heilzwecken um einen Körperteil gelegt wird: kalte, heiße Umschläge; Kättas Mutter machte mir Umschläge mit essigsaurer Tonerde (Andres, Liebesschaukel 26). 3. umgeschlagener Rand an Kleidungsstücken: eine Hose mit U.; Ärmel mit breiten Umschlägen. 4. plötzliche, unvermittelte starke Veränderung, plötzliche Umkehrung, Verkehrung; das Umschlagen (5): ein plötzlicher U. der Stimmung; ... bei jedem U. des Wetters knackende Dielen und Möbel (G. Vesper, Laterna 30); Unsere Graugänse ... zeigten ... einen bemerkenswerten ... U. ihres Verhaltens (Lorenz, Verhalten I, 364); ... hatte er bereits Mühe, das A ohne U. der Stimme zu halten (Thieß, Legende 109); es kann leicht zu einem U. ins Gegenteil kommen. 5. (Wirtsch.) a) Umladung von Gütern bzw. Überführung zwischen Lager u. Beförderungsmittel: Männliche Schulabgänger ... bilden wir ... aus als Facharbeiter für U. und Lagerung (NNN 23. 9. 85, 5); b) umgeschlagene (6) Menge: Die 13 wichtigsten deutschen Seehäfen registrierten im Juli 10,7 Millionen Tonnen U. (Hamburger Abendblatt 5. 9. 84, 30); c) Umsatz, Verwandlung, Nutzbarmachung von Werten, Mitteln. 6. (Handarb.) das Ụmschlagen (7) des Fadens beim Stricken.
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