Duden - Das große Wörterbuch der deutschen Sprache in 10 Bänden
triefen
trie|fen [mhd. triefen, ahd. triufan, H. u.]: 1. in zahlreichen, großen Tropfen od. kleinen Rinnsalen (b) irgendwohin fließen : der Regen trieft; aus der Wunde troff Blut; das Regenwasser triefte vom Dach, von den Ästen; ihm ist der Schweiß von der Stirn getrieft; das Fett troff ins Feuer wie hernach von den Mundwinkeln (Brot und Salz 283); Ü „Kann der Herr Marquis heute nicht?“, fragte er und ließ seinen Spott t. (in boshafter Weise deutlich werden; Konsalik, Promenadendeck 164). 2. tropfend nass sein; so nass sein, dass Wasser, Flüssigkeit in großer Menge heruntertropft, -rinnt, -fließt, austritt : wir, unsere Kleider trieften vom Regen; abends troffen ihm die Kleider von Wasser (Süskind, Parfum 42); sein Mantel hat von/vor Nässe getrieft; sein dunkles Haar, das von Nässe troff (Hohmann, Engel 166); die Wurst triefte von/vor Fett; sie war so erkältet, dass ihre Nase ständig triefte (Schleim absonderte); mit triefenden Kleidern, Haaren; ich stolperte mit meinem Schirm durch den triefenden Wald (Mayröcker, Herzzerreißende 120); wir waren triefend nass (völlig, durch u. durch nass); Ü seine Hände triefen von Blut (geh.; er hat viele Menschen umgebracht); seine Erzählungen triefen von/vor Edelmut, Sentimentalität, Moral (iron.; sind übermäßig voll davon); er trieft nur so von/vor Überheblichkeit, Sarkasmus, Boshaftigkeit (abwertend; ist außerordentlich überheblich, sarkastisch, boshaft); Herr Muzeniek ist ein unmöglicher, vor Neid und Bosheit triefender Kerl (Bastian, Brut 57).
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